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Ibrahim Jaafari in Washington: "Wir wollen keine ausgiebigen Ermittlungen, wir wollen ein Urteil."

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Der irakische Premier Ibrahim al-Jafari verweist auf Erfolge im Anti-Terror-Kampf. US-Vizepräsident Dick Cheney vergleicht die Situation im Irak mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs.

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Bagdad/Washington - Der irakische Regierungschef Ibrahim al-Jafari dringt auf einen raschen Beginn des Prozesses gegen den entmachteten Ex-Staatschef Saddam Hussein. "Es wurde tatsächlich Zeit verschwendet", sagte al-Jafari vor seinem Treffen am Freitag mit US-Präsident George W. Bush in Washington. Er mahnte den Richter in Saddam Husseins Prozess zum Handeln. "Wir wollen keine ausgiebigen Ermittlungen, wir wollen ein Urteil", fügte er hinzu.

Zum Abzug der US-Truppen, meinte al-Jafari es sei falsch, einen Termin dafür festzulegen. Dies würde "den Terroristen in die Hände spielen". Stattdessen solle die Ausbildung der irakischen Armee beschleunigt werden. Die Präsenz ausländischer Truppen im Irak sei aber ein Zeichen der Schwäche dafür, "dass wir unsere Sicherheitslage nicht selbst unter Kontrolle bringen können", sagte al-Jafari zur Washington Post.

In Washington sprach er von großen Erfolgen im Anti-Terror-Kampf im Irak. Die Zahl der Anschläge liege heute bei weniger als einem pro Tag, früher seien täglich mehr als zehn Attentate verübt worden. Tausende Terroristen seien festgenommen worden, seit seine Regierung im April ihr Amt angetreten habe. Die Menschen trauten sich bis spätabends auf die Straße. Zuvor seien sie abends aus Furcht vor Gewalt in ihren Häusern geblieben. (AFP, dpa)