Nach den Worten des Seismologen sind seit dem Altertum im Mittelmeer rund 150 größere Flutwellen registriert worden. Flutwellen wie in Südasien seien jedoch am Mittelmeer unwahrscheinlich, sagte Papadopoulos weiter. Das Mittelmeer sei ein geschlossenes Meer, erläuterte der Fachmann. Die Flutwellen seien in der Regel kleiner. Doch da gebe es auch ein Problem: Wegen der Nähe der Küsten mit dem Seebebenzentrum, gibt es wenig Zeit für eine Warnung. Die Flutwelle eines Seebebens im Mittelmeer braucht nur wenige Minuten, um die nächstgelegene Küste zu erreichen, hieß es.
Ökologie
Seismologen fordern Vorwarnsystem für das Mittelmeer
150 große Flutwellen seit dem Altertum
Athen - Das verheerende Beben und die Flutwellen in
Südasien haben auch die Seismologen im Mittelmeerraum in
Alarmbereitschaft versetzt. "Ein Vorwarnsystem ist absolut
notwendig", sagte der griechische Seismologe, Gerasimos Papadopoulos,
dem griechischen Nachrichtensender SKAI, am Montag. Auch im
Mittelmeer, an dessen Küsten jährlich rund 30 Millionen Touristen
ihren Urlaub verbringen, sei ein Tsunami möglich. Dies bestätigten
Geologen und Seismologen aus 15 Mittelmeer-Anrainerstaaten während
eines Seminars in der kretischen Hafenstadt Chania, hieß es weiter.
Rund 90 Prozent der Erdbeben Europas ereignen sich nach Angaben
griechischer Experten im Raum um das Ägäische Meer, wo die
afrikanische und die europäische Erdplatten aufeinender träfen. Seit
1964 wurden in diesem Gebiet nach Angaben des Seismologischen
Instituts der Hafenstadt Patras rund 20.000 Erdbeben registriert. (APA/dpa)