Heftige Kritik löste der Empfang der FN im Hotel Matignon bei Vertretern der Linskopposition aus. Der ehemalige sozialistische Finanzminister Dominique Strauss-Kahn (PS) warf de Villepin wie Innenminister und UMP-Chef Nicolas Sarkozy eine "Strategie der Annäherung an die rechtsextreme Wählerschaft" vor.
Sarkozy bezeichnete die Einladung der rechtsextremen Partei Jean-Marie Le Pens als "durchaus normal". "Drer Premierminister hat entschlossen, alle politischen Kräfte einzuladen, die in der Nationalversammlung, im Senat oder im Europaparlament vertreten sind. Gibt es einen Grund, vom französischen Volks gewählte Vertreter abzulehnen?", fragte der Innenminister und fügte hinzu: "Wenn man beschließt, die gewählten Vertreter zu empfangen, dann empfängt man sie alle und nicht nur jene, die einem gefallen."
Sarkozy hatte als Innenminister bereits im Jahr 2003 Vertreter der FN zu Beratungen über die Reform des Regionalwahlgesetzes empfangen. Im Jahr 1993 hatte der damalige Premier Edouard Balladur (RPR, nunmehr UMP) Jean-Marie Le Pen im Hotel Matignon empfangen.