Offensichtlich befürchtet Khatami, dass die radikale Verwirklichung der im Wahlkampf formulierten Ziele Ahmadi-Nejads - die Umverteilung von oben nach unten - auf Gewalt hinauslaufen könnte. "Soziale Gerechtigkeit ist nicht mit Gewalt zu erreichen", zitierte ein iranischer Sender Khatami. "Wenn dies dennoch geschieht, ist sie keine Gerechtigkeit mehr, sondern Unterdrückung, und aus der Geschichte ist bekannt, dass sich Unterdrückung niemals durchsetzt."
Khatami hatte seinen künftigen Nachfolger bereits am Wochenende aufgerufen, den Weg der islamischen Demokratie fortzusetzen. Ahmadi-Nejad gilt jedoch als Gegner der Reformpolitik Khatamis.
Team unverändert
Bei seinem ersten Auftritt nach seinem Wahlsieg hat Ahmadi-Nejad nicht nur innenpolitisch milde Signale ausgesandt, sondern auch betont, dass es keine Änderung der iranischen Atompolitik gebe. Das iranische Team, das mit den EU-3 (Großbritannien, Frankreich, Deutschland) verhandelt, bleibt unverändert.