Schaan - Der österreichische Hedgefondsanbieter Superfund hat in Liechtenstein ein 400 Quadratmeter großes Investmentcenter eröffnet. Für den Standort im Fürstentum spricht laut Helmut Spitzer, Geschäftsführer von Superfund, vor allem die wirtschaftliche Stärke des Landes.

Obwohl Liechtenstein nur 34.000 Einwohner zählt, sei das Land einer der wichtigsten europäischen Finanzplätze, vor allem für die private Vermögensverwaltung. Angeboten werden Luxemburger Investmentfonds, das Mindestinvestment beträgt 5000 Euro.

Das neue Investmentcenter wird unter der Leitung von Patrick Demi vorerst fünf Mitarbeiter beschäftigen, die hauptsächlich aus Vorarlberg stammen.

Weitere Expansionsschritte

Mit der Eröffnung in Schaan wird auch ein weiterer Expansionszug eingeleitet. Da die Superfund-Fonds im Herbst 2004 von den Behörden in den Niederlanden zum öffentlichen Vertrieb zugelassen wurden, soll heuer (im zweiten Halbjahr) noch ein Investmentcenter in Amsterdam eröffnet werden. Stockholm, Düsseldorf und Berlin sollen folgen.

Vor allem die Expansion in Deutschland würde laut Spitzer zeigen, dass sich das Geschäft in Deutschland wieder erholt hat. Im Jahr 2004 wurde in Deutschland die Werbung für Single-Hedgefonds verboten, wodurch Superfund die Produkte vom Markt nehmen musste. 2005 wurden zwei Indexzertifikate aufgelegt. Über die Kundenanzahl in Deutschland wollte Spitzer keine Details verraten. Nur so viel: "Es rechnet sich." 2005 wurden Standorte in New York und Linz eröffnet.

Chancen in Osteuropa

2006 will man den Markteintritt im Osten schaffen. Spitzer: "Derzeit evaluieren Researchteams den Markt, der ein enormes Wachstum - auch im Privatkundenbereich - bietet."

Auch für den Raum Dubai evaluiert bereits ein Team den Markt. Wenn alles klappt, soll 2006 in Dubai ebenfalls ein Standort eröffnet werden.

Die bisherige Performance im Jahr 2005 der Superfund-Produkte war für die Anleger nicht sehr erfreulich. Dazu Helmut Spitzer: "Die Privatkunden laufen uns nicht panisch die Türen ein." Natürlich würden die Kunden lieber eine positive Performance sehen, aber "bei Langfristinvestments gibt es immer wieder Durststecken".

Die immer wieder auch als zu hoch diskutierten Fondsmanagementkosten von Superfund werden auch weiterhin nicht gesenkt, da es "vorerst keinen Kostendruck durch Gegenanbieter gibt".

Superfund beschäftigt derzeit rund 280 Mitarbeiter weltweit und verwaltet von 55.000 Investoren ein Volumen von 1,5 Milliarden Euro. Das früher prognostizierte Ziel, Ende 2006 rund zwei Milliarden Euro zu verwalten, wird sich nicht ausgehen. Spitzer: "Wir rechnen mit 1,6 bis 1,7 Milliarden Euro." (bp, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 28.06.2005)