Hamburg - Der Parteiaustritt Oskar Lafontaines macht offenbar Schule: Mit dem früheren SPD-Vorsitzenden in Baden-Württemberg, Ulrich Maurer, wolle ein weiteres prominentes Parteimitglied zur neuen Linkspartei WASG überlaufen, berichtete das Internetmagazin "Spiegel Online" am Montagabend.

Maurer, der auch Mitglied im Bundesvorstand und im Präsidium seiner Partei war, stand der SPD in Baden-Württemberg zwölf Jahre vor. Maurer will dem Bericht zufolge sein Landtagsmandat behalten und künftig für die WASG im Stuttgarter Parlament sitzen. Er wäre dann der erste Abgeordnete der WASG in einem Landesparlament.

Maurer habe in einem dreiseitigen Abschiedsbrief an den SPD-Landesverband geschrieben, es sei der Parteiführung gelungen, seine Hoffnungen "vollständig zu zerstören". Maurer habe Bundeskanzler Gerhard Schröder vorgeworfen, "Ausdruck und Motor" eines "Deformationsprozesses" zu sein.

Seine Entscheidung für eine Neuwahl sei ein "Putsch von oben" gewesen. Maurer solle den Spitzenplatz auf der WASG-Liste für Baden-Württemberg erhalten, schreibt das Magazin. (APA/AP)