Was zeichnet österreichische Gestaltungskraft aus? Und wer ist kreativ? Vier junge Teams aus den Agenturen Demner, Merlicek & Bergmann, Wien Nord Pilz, freude und FCB Kobza präsentierten im One Smart Space ihre Antworten auf die Frage nach Österreichs Kreativität. Kernaussage: Jeder ist kreativ.

Das Ergebnis der Auseinandersetzung von Kreativen mit Kreativität sind vier unterschiedliche Zugänge. Das Team Wien Nord Pilz setzt auf ein klischeehaftes Österreich – Mannerschnitten, Tirolerbär oder Bierkrüge – und zeigt, dass Kreativität überall zu finden ist. Unterstreichen wollen sie diese Aussage mit einer "Below the Line"-Aktion, in der gebrandete Einweg-Fotoapparate an Touristen verteilt werden. Was die Touristen nicht wissen, die entwickelten Bilder werden den Slogan "Österreich ist doch kreativ" zeigen.

"Jeder Österreicher ist kreativ, aber nicht jeder weiß es"

Demner, Merlicek & Bergmann verdeutlicht mit dem Sujet "Kebab", wie Dinge des Alltags durch Veränderung zu kreativen Werken werden und die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. "Jeder Österreicher ist kreativ, aber nicht jeder weiß es. Ziel ist es, dieses Bewusstsein in der breiten Öffentlichkeit zu schaffen," erklärt Alistair Thompson, Texter bei DMB. Sein Körpereinsatz bei der Präsentation des geplanten Fernsehspots überzeugte das Publikum, wie viel Kreativität in ihm steckt.

Unter dem Motto "Heimat bist Du großer Köpfe" visualisiert FCB Kobza mittels überdimensionaler Wollmütze das österreichische Potenzial.

Eine österreichische Ideenförderung ruft die Agentur freude ins Leben und ermutigt, an die eigene Kreativität zu glauben. Eine jährlich erscheinende "Kreativ-Bibel", soll die kreativen Leistungen in allen kreativen Bereichen wie Design, Architektur etc. darstellen.

In der Diskussion betonten sowohl Doris Rothauer, freischaffende Kunstmanagerin als auch Max Mondel, Chefredakteur horizont, das Potenzial und Herzblut, das die jungen Teams in ihre Arbeiten gesteckt haben. Max Mondel lobte vor allem die Geschlossenheit der Arbeiten, an die sich weiter anknüpfen ließe. One Head of Marketing Communications Konrad Mayr-Pernek betonte, dass die Agenturen aus wenigen Mitteln das Optimale herausgeholt hätten. Und stimmte somit in den Tenor ein, dass man eigentlich kaum Geld braucht, um kreativ zu sein. Der Grundgedanke einer kreativen Kampagne sollte nicht sein, dass man mit Awards ausgezeichnet wird.

Mehr Mut und mehr Selbstbewusstsein

Mehr Mut und mehr Selbstbewusstsein zur eigenen Kreativität empfiehlt Doris Rothauer und weist darauf hin, dass Österreich in punkto Kreativität fallweise im internationale Vergleich sehr gut vertreten (Biennale, Architekturwettbewerbe etc.) sei und die Österreicher sich dessen auch bewusster werden sollten.

Ziel der Aktion war es, nicht Sieger zu küren und ein Ranking zu erstellen, sondern vier unterschiedliche Zugänge zum Thema Kreativität zu zeigen und die Vielfalt österreichischer Gestaltungskraft zu verdeutlichen. Die Ergebnisse werden weitergetragen und gerade in Hinblick auf Österreichs Rolle in der EU in den nächsten Monaten in der einen oder anderen Form wieder auftauchen. (red)