Wien - Die Software-Konzerne SAP und Microsoft planen eine gemeinsame Initiative für den Einstieg österreichischer Klein- und Mittelunternehmen in den E-Commerce. Mittelständischen Internet-Neulingen sollen über Outsourcing-Partner die nötigen Server-Kapazitäten und Programme zur Abwicklung des Internet-Handels vermietet werden. Das teilten die Österreich-Geschäftsführer der beiden Firmen, Heinz Hartinger und Alexander Stüger, am Mittwoch bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Wien mit. Eingebettet in den SAP-Online-Marktplatz (Arbeitstitel "mySAP.at") könnten damit auch Firmen ohne eigene EDV-Abteilung den Schritt ins Internet-Business wagen, glaubt Hartinger. Das Projekt, zu dem Microsoft sein Betriebssystem "Windows 2000" und die Datenbank "SQL" beisteuert, soll nur zu etwa 15 Prozent über das SAP-Rechenzentrum abgewickelt werden. Den Rest der erwarteten 70 Kunden pro Jahr werden laut Hartinger sogenannte Application Service Provider (ASP) übernehmen. Kundenseitig soll lediglich ein handelsüblicher Internet-Browser zur Nutzung des Angebots nötig sein. Starten werde die Initiative zugleich mit mySAP.at am 24. Mai, kündigte Hartinger an. Für eine Testphase von drei bis vier Monaten werde das ASP-Projekt gratis sein, anschließend fielen Kosten ab 4.000 S (291 Euro) pro Monat an. Im Juni will Microsoft mit einem weiteren ASP-Projekt starten und seine Büro-Software "Office 2000" über das Internet "vermieten". Laut Geschäftsführer Stüger sollen gemeinsam mit Kooperationspartnern Büro-Komplettlösungen erstellt werden. Die Internet-Version werde jedenfalls keine "abgespeckte" Variante des Office-Programms sein. Zur Vorbereitung von mySAP.at, dessen endgültiger Name wenige Wochen vor Inbetriebnahme noch nicht feststeht, will SAP in den kommenden Tagen eine Reihe von Partnerschaften bekanntgeben. Telekom Austria und Hewlett-Packard werden wie berichtet die Netzwerk- und Computer-Infrastruktur zur Verfügung stellen. Logistik-Partner wird laut Hartinger die Post, außerdem entwickle SAP gemeinsam mit einer österreichischen Bank ein System zur Bar-Zahlung im Internet. Bis Jahresende sollen nach Angaben des zuständigen SAP-Managers Peter Trawnicek bis zu 1.000 österreichische Firmen ihr virtuelles "Standl" auf dem elektronischen Marktplatz aufschlagen. (APA)