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Die Stechpalme wandert in den Norden. In den vergangenen 50 Jahren hat sich ihr Verbreitungsgebiet bis an die Südküsten Schwedens ausgeweitet.

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Hannover - Die Stechpalme breitet sich auf Grund der Klimaerwärmung immer weiter nach Norden aus. Das habe ein Vergleich der Ausdehnung der immergrünen Pflanze vor mehr als 50 Jahren mit aktuellen Daten ergeben, berichteten Forscher der Universitäten Hannover und Lund in Schweden in der britischen Zeitschrift "Proceedings of the Royal Society".

Mittlerweile sei das immergrüne Laubgehölz an der Südküste Schwedens und in ganz Dänemark zu finden, berichtete Gian-Reto Walther, Geobotaniker an der Universität Hannover. Vor einem halben Jahrhundert wuchs die Stechpalme in Schweden gar nicht. Die Verbreitungsgrenze verlief quer durch Dänemark und durch das nordöstliche Deutschland.

Frostempfindlicher Ilex

"Mit der Klimaveränderung ist die Stechpalme nach Norden und nach Nordosten gezogen", sagte Walther. Die klimatische Grenze für die Stechpalme (Ilex) sei weiterhin dieselbe. Als immergrüner Laubbaum ist Ilex empfindlich gegen Fröste.

Bei dem zweijährigen Forschungsprojekt hatten die Wissenschafter im Jahr 1944 veröffentlichte Daten über die Verbreitung der Pflanze in der Nähe von Wetterstationen mit dem jetzigen Vorkommen und aktuellen Temperaturen verglichen. Sie fanden jüngere Ilex-Pflanzen nun auch in Gebieten, wo es zuvor kein Vorkommen gab. Die Forscher nehmen an, dass die Pflanze sich künftig noch weiter nördlich verbreiten wird.

Die Untersuchung habe einen Zusammenhang zwischen Ausdehnung und Klima aufgezeigt. "Das lässt den Schluss zu, dass der Klimawandel der treibende Faktor ist für die beobachtete räumliche Ausdehnung nach Norden", erklärten die Wissenschafter. (APA/dpa)