Wien - Am 11. November werden heuer wieder in Bern in vier Kategorien die Balzan-Wissenschaftspreise verliehen. Als Preisgebiete wurden für 2005 Kunstgeschichte Asiens, Sozial- und Kulturgeschichte der Stadt seit Anfang des 16. Jahrhunderts, Populationsbiologie und Mineralphysik ausgewählt, hieß es bei einer Pressekonferenz am Dienstagabend in Wien.

Kategorien

Die Balzan-Wissenschaftspreise werden jährlich verliehen und sind mit je einer Mio. Schweizer Franken (647.459 Euro) dotiert, wobei die Hälfte Nachwuchsförderungsprojekten zugute kommt. Zwei Preise werden in den Bereichen Geistes- und Sozialwissenschaft sowie Kunst vergeben, zwei in den Bereichen Physik, Mathematik, Naturwissenschaften und Medizin. Die genaue Festlegung der jeweiligen Kategorien findet jeweils in dem der Verleihung vorhergehenden Jahr statt. Darüber hinaus wird alle drei bis fünf Jahre ein Friedenspreis, der mit zwei Mio. Franken dotiert ist, vergeben (zuletzt 2004).

Geschichte

Der Preis ist nach dem ehemaligen "Corriere della Sera"-Miteigentümer Eugenio Balzan (1874-1953) benannt, der 1933 aus Widerstand gegen den Faschismus Italien verließ und bis zu seinem Tod in der Schweiz lebte, sowie nach seiner Tochter Angela Lina Balzan (1892-1957), die zum Gedenken an ihren Vater eine Stiftung errichtete. Mit dem ersten Balzan-Preis wurde 1961 die Nobel-Stiftung geehrt. Auf Grund von internen Differenzen konnte zwischen 1963 und 1977 keine Auszeichnung verliehen werden - erst seit 1978 wird der Preis jährlich vergeben.

Ausgezeichnete

Bisher wurden unter anderem Papst Johannes XXIII., der Komponist Paul Hindemith, Mutter Teresa, Abbe Pierre und der Historiker Eric Hobsbawm geehrt. Auch nach Österreich ging der Preis bereits mehrfach: An den Biologen Karl von Frisch, den Kunsthistoriker Ernst Gombrich, den Wissenschaftshistoriker Otto Neugebauer, den Komponisten György Ligeti und den Politologen Stanley Hoffmann. (APA)