Berlin - Eine große Mehrheit der deutschen Grünen-Abgeordneten will dem Kanzler das Vertrauen aussprechen. Wie der parlamentarische Geschäftsführer Volker Beck am Mittwoch mitteilte, wollen bei der Abstimmung am Freitag im Bundestag "über 80 Prozent mit Ja stimmen", um zu dokumentieren, dass sie Vertrauen in Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) haben. Mit den Nein-Stimmen aus der Fraktion solle gleichzeitig "ein deutliches Signal" ausgesandt werden, dass die Grünen nicht versuchen, die geplante Neuwahl zu stoppen.Vor der Bundestagsdebatte am Freitag, die der Vertrauensfrage vorausgeht, will Schröder der Grünen-Fraktion sein Vorgehen erläutern. Von der Begründung hängt laut Beck auch das genaue Abstimmungsergebnis in der Grünen-Fraktion ab. "Im Ergebnis werden wir überwiegend mit Ja stimmen, aber gleichzeitig nicht riskieren, dass die Neuwahl nicht zu Stande kommt", sagte Beck. In der Debatte müsse klar werden, dass die Grünen grundsätzlich Vertrauen zum Bundeskanzler haben und gemeinsam mit der SPD hätten weiterregieren können. Beck betonte erneut, dass die Neuwahl keine Idee der Grünen gewesen sei, sondern in die Zuständigkeit der Sozialdemokraten falle. Er verteidigte auch den Grünen-Abgeordneten Werner Schulz, der gegen die vorzeitige Auflösung des Bundestages vor dem Verfassungsgerichtshof in Karlsruhe klagen will. Eine gerichtliche Überprüfung des Vorganges sei "nichts Kritisierenswertes", sagte Beck. "Wir leben in einem Rechtsstaat." (APA/AP)