Genf - Vertreter der WHO haben zugegeben, dass die WHO das Ziel der Verbreitung von HIV-Medikamenten wahrscheinlich nicht erreichen wird. Absicht war es, bis Ende des Jahres drei Millionen Menschen zu versorgen. Auch wenn dieses Ziel nicht erreicht werde, habe es trotzdem als Katalysator für eine Veränderung einen Sinn gehabt. Es wurde zugesagt, dass die Anstrengungen zur Verbesserung des Zugangs zu einer entsprechenden Behandlung weiter verbessert werden würden. Als die WHO im Dezember 2003 angekündigt hatte, dass bis Ende 2005 drei Millionen Menschen in den Entwicklungsländern medizinisch versorgt sein sollten, war bekannt, dass dieses Ziel nur schwer zu erreichen sein würde. Zu diesem Zeitpunkt erhielten laut BBC nur 400.000 Menschen entsprechende Medikamente.

Es wird erwartet, dass ein Zwischenbericht zeigen wird, dass trotz großer Fortschritte die Vorgaben ganz klar nicht erreicht wurden. Im Januar veröffentlichte Zahlen ergaben, dass die Zahl der mit Medikamenten versorgten Patienten auf 700.000 angestiegen war. Kim Jim vom WHO HIV/Aids Programm erklärte, dass es extrem schwer sein werde, das vorgegebene Ziel jetzt zu erreichen. Eine Verbesserung sei jedoch in allen betroffenen Ländern zu beobachten.

Stolpersteine

In vielen Ländern erwies sich das Fehlen einer koordinierten Verteilung der Medikamente als entscheidender Stolperstein, dazu kamen noch Engpässe beim medizinischen Personal zur Betreuung der Patienten. Zusätzlich wurde durch diese Initiative immer mehr Menschen dazu motiviert, sich einem HIV-Test zu unterziehen. Beim Treffen der G-8, das nächste Woche in Gleneagles stattfinden wird, hofft die WHO, dass die 27 Milliarden Dollar, die weltweit für den Zeitraum 2005-2007 für die Behandlung von HIV zugesagt waren, auch in harte Währung umgewandelt werden. Hilfsorganisationen warnten, dass in diesem Jahr erst die Hälfte des erforderlichen Geldes zur Verfügung gestellt wurde. (pte)