Ansetzen möchte Gruber als Oppositionsführerin bei der aus ihrer Sicht problematischen Position der ÖH beim Thema Zugangsbeschränkungen: "Das Gesetz wird im Parlament beschlossen ohne dass die ÖH mitgewirkt hat, das ist ein Armutszeugnis", kritisiert Gruber. Verschlafen habe dies bereits die scheidende Exekutive, die das Problem zu lange unter den Teppich gekehrt hätte.
Vertröstet oder verschlafen?
Naturgemäß anders sieht dies die frisch gewählte ÖH-Vorsitzende Rosa Nentwich-Bouchal (GRAS): "Wir wollen schon vor einem Jahr einen gemeinsamen Termin mit Rektoren und Ministerium. Allerdings wurde die ÖH immer wieder vertröstet." Auch Vizevorsitzende Barbara Blaha (VSStÖ) übt scharfe Kritik am Ministerium, das sich ihrer Meinung nach aus der Verantwortung stiehlt: "Die Rektoren würden einem gemeinsamen Termin zustimmen." Das Ministerium aber habe einen Termin am 15. Juli vorgeschlagen. "Das ist zu spät, denn der EuGH enscheidet ja schon am 7. Juli", so Blaha. Gruber hält dem wiederum entgegen, dass die Kandidatinnen von GRAS und VSStÖ sich zu sehr darauf verlassen hätten, dass es einen Termin mit dem Ministerium geben würde.
Eine bedeutende Rolle kommt nun den Univertretungen zu, denn die Regierung will es den Rektoren überlassen, über die Art von Zugangsbeschränkungen zu bestimmen. Die Aufgabe der Bundesvertretung ist es deshalb nach Blahas Ansicht, sich mit den Univertretungen zu koordinieren und eine gemeinsame Strategie zu entwickeln. Auch will die ÖH sich mit den Rektoren treffen, um Überzeugungsarbeit zu leisten. "Der erste Termin mit Rektor Christoph Badelt (Chef der Rektorenkonferenz und Rektor der Wirtschaftsuni, Anm.) steht bereits, er findet noch diese Woche statt", kündigt Nentwich-Bouchal an.
Einig bei offenem Hochschulzugang