"Der Laserdrucker ist im privaten Bereich

kein umfassender Ersatz für die Tintenstrahltechnik", erteilt Friedrich Dengler allen anders lautenden Jubelrufen eine harsche Abfuhr. "Der private Nutzer will Fotos drucken", ist der im Druckerbereich Produktverantwortliche bei Canon Österreich überzeugt. Mit einem Lasertoner könne man jedoch nicht auf Fotopapier drucken, "man kommt nicht zu den gewünschten Ergebnissen".

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Ähnlich argumentiert Markus Kafka

von der Wiener Hewlett-Packard-Niederlassung. Der Vergleich von Laser- und Tintenstrahldruckern ähnle dem von "Äpfel und Birnen". Die Grundsatzfrage sei, wozu das Gerät angeschafft wird? "Möchte ich nur am Wochenende daheim ein paar Mails ausdrucken und ab und zu ein Foto, oder geht es um mehr?" Wobei er sich auf keine Einteilung in "privat und geschäftlich" einlässt.

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"Wenn man Dokumente bearbeiten will,

ist ein Laserdrucker beim Kunden stark gewünscht, mit starker Zunahme bei Farbdruckern." Neben der Leistbarkeit sei die leichte Verwaltung ausschlaggebend, für die die Geräte heute in starkem Unterschied zum "Ersatzteil- und Wartungsmanagement" früherer Jahre stünden. Kafka ist auf jeden Fall davon überzeugt, dass beide Drucktechniken "koexistent bleiben werden".

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Der unbekannte "dritte Weg"

"Mit einem guten Laserdrucker ab etwa 1000 Euro kann man sehr wohl gute Fotos drucken", tanzt Gerd Soritz als Produktmanager bei Xerox aus der Reihe. Kleinere Laserdrucker hinkten aber in der Tat hinter den Tintenstrahlmodellen hinterher, vor allem wenn Letztere "mehr als vier Farben benutzen". Sein Unternehmen gehe einen "dritten Weg", der sich "Solid Ink" nennt, also eine "Festtinten-Technologie" bietet.

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"Von einer Art Wachsbasis,

in der Farbpigmente eingeschlossen sind, wird diese Tinte portionsweise eingeschmolzen und über eine Rolle aufs Papier gepresst", erklärt Soritz. Vorteile seien "ein schneller Druck und strahlende Brillanz", die "auch auf dickerem Papier oder auf strukturiertem Karton ein sehr schönes Druckbild liefert". Natürlich fänden diese Drucker ihre Käufer "eher im Business-Bereich - Layouter, Grafiker und klassische Büroanwender -, sie sind auch als Bürodrucker klassifiziert". Preislich (ab etwa 800 Euro; Anm.) sind sie jedoch durchaus mit den Xerox-Laserdruckern vergleichbar.

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Dass sich ein Laserdrucker

n Hinblick auf die Kosten einzelner Tintenstrahl-Nachfüllpatronen für den Konsumenten lohnen könnte, ist für HP-Fachmann Kafka teilweise nachvollziehbar. Dass diese Kosten sich dem Anschaffungspreis billiger Tintendrucker immer mehr annähern, erklärt er wie folgt: "Die ganze Technologie steckt da drin. Die eigentliche Intelligenz passiert, wenn die Patrone angesteckt, ihre Funktionsweise erkannt wird."(Bernhard Madlener/DER STANDARD, Printausgabe vom 30.6.2005)

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