Klagenfurt - Ein 24 Jahre alter Klagenfurter ist am Donnerstag am Landesgericht Klagenfurt wegen schweren Raubes zu fünfeinhalb Jahren Gefängnis verurteilt worden. Er hatte am 10. November 2004 ein Automatencafe in der Landeshauptstadt überfallen. Kurz nach Prozessende gab es wieder einen Überfall auf das gleiche Lokal, der Täter flüchtete ohne Beute.

Sofort reagiert

Der Raubversuch vom Donnerstag wurde durch eine Angestellte vereitelt. Wie Polizeijurist Heinz Schiestl gegenüber der APA erklärte, bedrohte ein etwa 40 Jahre alter Mann die Angestellte mit einer Pistole. "Die hat sofort reagiert", sagte Schiestl. Dadurch wurden die anderen Gäste auf die Vorgänge aufmerksam, der Täter flüchtete ohne Beute zu Fuß. Die Fahndung war am Abend noch im Gange.

Auch der knapp vorher verurteilte Räuber hatte kein Geld erbeutet. Der Mann war spätnachts maskiert und mit einem Messer bewaffnet in das Lokal gestürmt und forderte vom Kellner die Tageslosung. Es kam zu einer Rauferei, dabei wurde der Kellner verletzt. Es gelang ihm mit Hilfe eines Zeitungsausträgers, den Räuber festzuhalten. Vor Gericht bestritt der Täter die Raubabsicht. Er blieb bei seiner Verantwortung, dass das Ganze nur ein Scherz gewesen sei.

Die Maskierung mit einer Wollmütze begründete er damit, dass er sehr kälteempfindlich sei. Eigentlich sei das Ganze "nur ein Spaß" gewesen. Hätte er Geld erbeutet, hätte er es ohnehin zurückgegeben, sagte er. Laut Anklage war der 24-Jährige Stammgast in dem Casino gewesen und hatte vor dem Überfall bereits rund 15.000 Euro erbeutet. Dies bestritt der Angeklagte ebenfalls bis zuletzt. Über das Urteil wollte er noch nachdenken, er erbat sich drei Tage Bedenkzeit. (APA)