Experten: Psychische Störungen könnten durch Globalisierung zunehmen - Kongress in Weimar
Redaktion
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Jena - Die Globalisierung kann nach Ansicht von Experten
langfristig zu einer Zunahme psychischer Störungen führen. Schon
jetzt empfänden viele Menschen vor allem die ökonomischen Folgen der
Globalisierung als eine existenzielle Bedrohung, erklärte der Leiter
des Jenaer Universitäts-Instituts für Medizinische Psychologie,
Bernhard Strauß. In einer über das Internet vernetzten Welt mit
durchlässigen Grenzen, verschwimmenden nationalen Identitäten und
einem von den Zwängen der Globalisierung geprägten Arbeitsmarkt
verlören traditionelle Lebensentwürfe immer mehr ihre Gültigkeit.
"Damit entfallen aber auch die Grundfesten, auf die wir unsere
Lebenspläne bauen", betonte der Professor. Und dies könne zu
Verunsicherungen und in der Folge auch zu psychischen Störungen wie
Angsterkrankungen oder Depressionen führen. Strauß wies aber zugleich
darauf hin, dass das, was die einen als bedrohlich empfänden, andere
durchaus als Chance sähen: "Für manche stellen die verschwindenden
Grenzen und variablen Lebensmodelle, die Vermischung der Kulturen und
Religionen gerade eine Bereicherung dar."
Über Vor- und Nachteile der Globalisierung für die menschliche
Psyche wollen vom 30. Juni bis 3. Juli rund 300 Experten auf einem
Kongress in Weimar sprechen.
(APA)
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