Port-au-Prince - In Haiti ist ein entführter Mitarbeiter
des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) in der Nacht zum
Freitag von seinen Geiselnehmern erschossen worden. Wie das IKRK am
Freitag weiter mitteilte, wurde die Leiche des Haitianers in
Port-au-Prince gefunden. Er sei mit einem Kopfschuss getötet worden.
Sein Name wurde nicht genannt.
Der Mann, der zehn Jahre lang für das IKRK in Haiti gearbeitet
hatte, war am Mittwoch entführt worden. Erst vor zwei Tagen war eine
andere Mitarbeiterin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz in
Haiti, Wendy Maude, aus der Gewalt von Geiselnehmern befreit worden.
Wegen der sich weiter zuspitzenden Sicherheitslage in Haiti haben
die dort stationierte UNO-Truppe MINUSTAH und die haitianische
Polizei in den letzten Tagen damit begonnen, härter gegen kriminelle
Banden vorzugehen. Mehrere entführte Personen wurden inzwischen
gewaltsam befreit, zahlreiche Kidnapper getötet oder festgenommen.
Die bewaffneten Gangs sind meist Anhänger des Anfang 2004
gestürzten Präsidenten Bertrand Aristide, die mit Terror die alte
Ordnung wiederherstellen wollen. Andere Gruppierungen verfolgen nur
kriminelle Ziele. Im November dieses Jahres sollen unter dem Schutz
der Vereinten Nationen Wahlen stattfinden. (APA/dpa)