Wien - SPÖ und FPÖ haben unmittelbar nach der Bekanntgabe am Sonntag heftige Kritik an der Berufung von Hans Winkler zum Staatssekretär im Außenministerium geübt. "Auf Steuerzahlerkosten ist der Regierung nichts zu teuer", wetterte der außenpolitische Sprecher der SPÖ, Peter Schieder. Für FP-Generalsekretär Herbert Kickl ist der neue Staatssekretär "unnötig". Anders die Grünen: Sie begrüßen die Installation eines neuen Staatssekretärs im Außenministerium.

Schieder verlangt im Gegenzug zur Bestellung Winklers die Auflösung eines anderen Staatssekretariates. "Kanzler (Wolfgang) Schüssel und die Außenministerin wollen sich offenbar ganz aufs Repräsentieren verlegen, und die Arbeit anderen überlassen", kritisierte Schieder in einer Aussendung. Allerdings will er seine Aussagen nicht als Kritik an der Person Winklers verstanden wissen: "Denn Hans Winkler ist ein erfahrener Diplomat und hervorragender Völkerrechtler."

"Blamabel"

In dieser Regierung werde es bald mehr Staatssekretäre als Minister geben, spottete FP-Generalsekretär Herbert Kickl. Das sei nur mehr blamabel und das Eingeständnis der Unfähigkeit der jeweiligen Minister. Bisher hätten die Staatssekretäre nur dazu gedient, die Schlagkraft der Ressorts nicht zu erhöhen, sondern sie im Gegenteil zu halbieren.

Anders die Grünen, deren Europasprecher Johannes Voggenhuber die Berufung Winklers begrüßt. "Spät, aber doch" werde damit auf die Forderung der Grünen nach Einrichtung eines Europa-Staatssekretariats zur Unterstützung der österreichischen Ratspräsidentschaft reagiert. "Warum bis zur letzten Minute zugewartet wurde, hat Erklärungsbedarf. Dennoch begrüße ich die Einrichtung eines Europa-Staatssekretariats", so Voggenhuber in einer Aussendung. (APA)