Das wohl wichtigste Ergebnis der Studie: Selbst unter verkehrspolitischen Rahmenbedingungen, die den Schienentransport erheblich begünstigen und den Straßengütertransport erschweren sollten, würde laut Progtrans das Lkw-Aufkommen auf heutigem Niveau bleiben.
Folgekosten verrechnen
Für dieses "Konsensszenario" wird eine "schienenverkehrsfreundlich(er)e Verkehrspolitik angenommen und ein Maßnahmenpaket, "das im Kontext zum EU-Weißbuch steht". Konkret: bei dem also auch Verkehrsfolgekosten (für Schäden an Gesundheit und Umwelt) den Verursachern angelastet würden. Was bei den letzten Verhandlungen zur neuen EU-Mautrichtlinie im Verkehrsministerrat jedoch dezidiert ausgeschlossen wurde.
Unter Annahme dieses Konsensszenarios würde das Verkehrsaufkommen am Brenner laut Progtrans von insgesamt 37,7 Millionen Tonnen im Jahr 2003 auf 53,4 Millionen Tonnen bis 2015 und nochmals auf 57,6 Millionen Tonnen 2025 steigen. Trotz einer dann erheblich höheren Auslastung der Bahn (25,5 Millionen Tonnen im Jahr 2015 statt 10,7 Millionen Tonnen, 2003) würde der Lkw-Transit nicht reduziert: statt 27,0 Millionen Tonnen (2003) würden 2015 sogar 27.9 Millionen Tonnen Güter auf der Straße über den Brenner befördert.
Hoher Anstieg
Ohne eine grundlegende Änderung der Verkehrspolitik prognostizieren die Baseler Verkehrsplaner einen weiteren hohen Anstieg auf der Straße. Unter Annahme des "Trendszenarios" - Fortschreibung der derzeitigen Verkehrspolitik sowie Zugrundelegung bereits beschlossener Maßnahmenpakete - würde der Straßentransit von 27,0 Millionen Tonnen auf 34,0 Millionen Tonnen ansteigen: Statt 4.313. Lkws pro Tag würden 5698 den Brennerpass queren. Das wäre ein Anstieg um ein Viertel. Auch am Tauern gäbe es ein Plus: von 12 Millionen auf 14 Millionen Tonnen.