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Die Test in der Schwerelosigkeit sollen das All-leben in Hinkunft würziger machen.

Foto: AP/Red
Graz - Neue Wege des Würzens im Weltall untersucht eine Gruppe von Grazer Studenten im ESA-Stützpunkt in Bordeaux. Von dort aus startet die ESA ab dem 12. Juli mit einem Airbus A300 Ausflüge in die Schwerelosigkeit. Das Team "zero-g graz" aus Studenten der Technischen Universität und der Uni Graz ist eines der europaweit dreißig ausgewählten Studententeams, das eines der begehrten Tickets in die Schwerelosigkeit ergattert hat.

Wenn Astronauten fern der Heimat oft über viele Monate im All unterwegs sind, spielt vertraute Nahrung eine ganz besondere Rolle für das Wohlbefinden. Gleich zwei Tests die sich mit der Nahrungsaufnahme unter Bedingungen der Schwerelosigkeit beschäftigen, will das Team mit Studenten der Technischen Universität Graz, der Universität Graz und dem gemeinsam geführten Universitätslehrgang Space Sciences mit ihrem selbst entwickelten "Spice Cube" durchführen.

Sprühwürze statt dicke Saucen

Sie untersuchen in 18 kleinen Sprühkammern, ob sich Gerichte durch direktes Ansprühen von fertigen Gewürzmischungen besser würzen lassen als durch das bisher übliche Auftragen dickflüssiger Saucen bzw. Salz- und Pfefferlösungen. Dies hätte den weiteren Vorteil, dass beispielsweise ein Italiener mit einer fertigen Lösung seinem Essen einen eher mediterranen Touch geben könnte, abhängig vom bevorzugten Geschmack jemand anderes aber lieber Curry-Sauce aufsprühen könnte.

Das zweite Experiment ist eine sensorische Prüfung, bei der Tests auf Geschmacks- und Geruchsempfindlichkeit der geplant sind. Seitens der Universitäten hat Erich Leitner vom Institut für Lebensmittelchemie und -technologie der TU Graz die wissenschaftliche Betreuung übernommen.

Die ESA veranstaltet jedes Jahr die Parabolic Flight Campaign: Studenten bekommen die Gelegenheit, auf einem Parabelflug in Schwerelosigkeit zu forschen. "Der Pilot zieht bei dem Manöver die Maschine mit vollem Schub in einem Winkel von 45 bis 47 Grad hoch und drosselt dann den Schub soweit, dass nur mehr der Luftwiderstand kompensiert wird", weiß Team- Organisator Hannes Schleifer. Das Flugzeug beginne dadurch eine Wurfparabel zu beschreiben, bis es bei einem Neigungswinkel von rund 45 Grad wieder abgefangen wird. Während des Steigfluges und des Abfangens herrscht im Flugzeug nahezu doppelte Schwerkraft. (APA)