Ursprünglich hatten die Anbieter vor In-Kraft-Treten der Steuerpflicht KESt-freie Zertifikate in Milliarden-Höhe emittiert. "Das Finanzministerium möchte mit dieser Regelung nun das Volumen begrenzen", wird Ernst&Young-Steuerexperte Thomas Wilhelm von der Zeitung zitiert. Wie die Situation für Anleger aussieht, die Zertifikate per Sparplan beziehen, sei noch unklar: "Ein Bezug ist aber weiterhin möglich, wenn die Zertifikate am Sekundärmarkt geordert werden."
Gilt auch für ausländische Emittenten
Von der Regelung seien nicht nur österreichische Emittenten betroffen: "Sehr problematisch ist, dass sich die Wirkung auch auf ausländische Emittenten erstreckt." Auch größere Anbieter wie etwa ABN AMRO wären gezwungen, ihre Alt-Emissionen zu begrenzen, was natürlich nicht passieren werde. "Ich bin schon gespannt, wie das in der Praxis funktionieren wird. Interessant wird, wie die Banken Zertifikate in Hinkunft einstufen werden - im Zweifel vermutlich eher KESt-pflichtig", so Wilhelm. Sein Fazit: "Zertifikate liegen besser auf einem ausländischen Depot. Denn was steuerfrei ist, kann man auch nicht hinterziehen."