Judith Miller ist in ihrer Heimat als unbequeme und streitbare Berichterstatterin bekannt. 1948 geboren, erwarb sie sich einen Ruf als Expertin für Sicherheitspolitik und für den Nahen Osten beziehungswiese die arabische Welt.

Pulitzer-Preis

Für eine gemeinsam mit Kollegen verfasste Zeitungsserie über den Extremistenführer Osama bin Laden und sein Terrornetzwerk Al Kaida wurde Miller im Jahr 2002 mit dem renommierten Pulitzer-Preis ausgezeichnet.

Seit 1977 bei der "New York Times"

1977 begann Millers Karriere im Washingtoner Büro der "New York Times". 1983 wurde sie als erste Frau Leiterin des Korrespondentenbüros der Zeitung in Kairo. Anfang der 90er Jahre berichtete sie als Sonderreporterin über den Golfkrieg.

Kritik an Irak-Berichterstattung

Mit ihren Berichten über die Massenvernichtungswaffen im Irak erlitt Miller jedoch Schiffbruch. Nachdem die US-Armee in dem Land keine Massenvernichtungswaffen gefunden hatte, entschuldigte sich die "New York Times" im Mai 2004 öffentlich für ihre Berichterstattung. Diese habe auf Falschinformationen von Exil-Irakern beruht, die Saddam Hussein stürzen wollten. Drei von fünf der zweifelhaften Artikel waren von Miller verfasst worden. (APA)