Singapur - Die 117. Vollversammlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) hat am Freitag in Singapur Baseball und Softball aus dem Programm der Olympischen Spiele 2012 in London gestrichen. In Einzelabstimmungen wurden hingegen 26 der bisherigen Sportarten bestätigt. Dabei wird es auch bleiben, denn Karate und Squash haben die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit für die Aufnahme ins Programm nicht erreicht. Beide waren aus fünf Reservesportarten vorgeschlagen worden. Zur Begrenzung von Sommerspielen sind 28 Sportarten, 301 Medaillen-Wettbewerbe und 10.500 Athleten als Maximalzahlen festgeschrieben.

Baseball war bei den Spielen 1992, die Frauensportart Softball vier Jahre später erstmals veranstaltet worden. Da ihre Streichung erst für die London-Spiele gilt, werden sie in Peking 2008 noch Teil des olympischen Programms sein. Es ist das erste Mal seit 1936, dass das IOC eine Sportart gestrichen hat. Damals war es Polo. Die Entscheidung von Singapur ist als ein Erfolg für IOC-Präsident Jacques Rogge zu werten, der sich für eine Modernisierung des Programms der Olympischen Spiele einsetzt.

Das IOC hat am vorletzten Tag seiner Sitzung außerdem den Antrag des Organisationskomitees von Peking angenommen, die Reiterwettbewerbe der Spiele in Hongkong auszurichten. Die ehemalige britische Kronkolonie gehört seit 1997 zwar völkerrechtlich zur Volksrepublik China, besitzt aber immer noch ein eigenständiges, vom IOC anerkanntes Nationales Olympisches Komitee. Peking hat geltend gemacht, es könnte in seiner Stadt nicht die für die Pferde vorgeschriebenen internationalen Veterinärbestimmungen erfüllen.

Die Freitag-Session hatte mit einer Schweigeminute für die Terroropfer in der Olympia-Stadt London begonnen. Der "barbarische Akt" sei ein Beleg dafür, dass die "Sicherheit die höchste Priorität bei Olympischen Spielen hat", sagte Rogge. London hatte sich bei der IOC-Abstimmung am Mittwoch gegen Paris durchgesetzt. (APA/dpa)