Gleneagles - Die sieben führenden Industriestaaten
und Russland (G-8) haben sich auf einen unverbindlichen Aktionsplan
zum Kampf gegen den Klimawandel verständigt. In dem Abschlussdokument
erklären sich die G-8 in allgemeiner Form dazu bereit, den Ausstoß
von Treibhausgasen zu mindern. Konkrete Grenzwerte wie im
Kyoto-Protokoll werden aber nicht genannt. Zu dem 1997
unterzeichneten Klimaabkommen heißt es lediglich: "Diejenigen von
uns, die das Kyoto-Protokoll ratifiziert haben, begrüßen das
In-Kraft-Treten und werden sich dafür einsetzen, dass es ein Erfolg
wird."
Grundsätzlich heißt es, dass der Klimawandel als langfristiges
Problem erkannt werde und auch auf menschliches Verhalten zurückgehe.
Daher solle der Ausstoß der Treibhausgase zunächst verringert und in
Übereinstimmung mit wissenschaftlichen Erkenntnissen gestoppt werden.
Die G-8 erkennen ihre besondere Verantwortung für die
Klimaentwicklung an. Aber auch die großen Schwellenländer wie China
und Indien werden nun ausdrücklich in den Aktionsplan eingebunden.
Hintergrund
Die USA sind der einzige G-8-Staat, der das Kyoto-Protokoll nicht
unterzeichnet hat. US-Präsident George W. Bush hatte das Abkommen
noch kurz vor Beginn der Beratungen in Gleneagles für gescheitert
erklärt.
Der französische Präsident Jacques Chirac wertete die
Abschlusserklärung schon am Donnerstagabend als einen Teilerfolg.
"Wir haben eine sichtbare, tatsächliche Entwicklung der
amerikanischen Position festgestellt", sagte er. Ähnlich äußerte sich
der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder: "Die Abruptheit der
Gegensätze ist aufgegeben worden - ein kleiner Fortschritt."
Umweltorganisationen kritisierten den Kompromiss als unzureichend.
Bei der Bush-Regierung sei keinerlei Bewegung erkennbar.
(APA/AP/dpa)