Die US-Börsen konnten weder die jüngsten Rekordnotierungen beim Ölpreis noch die Anschläge von London nachhaltig unter Druck bringen. Die Anleger agieren recht besonnen und konzentrieren sich viel mehr auf das konjunkturelle Umfeld: Nach jüngsten Umfragen der Universität von Michigan hat sich nämlich das US-Verbrauchervertrauen zuletzt deutlich stärker als erwartet erholt und die ISM-Umfragen deuten auf eine überraschende Stabilisierung des Geschäftsklimas, was insbesondere im Industriebereich nicht erwartet worden war. In den kommenden Wochen sollten jedoch vor allem die Ergebnisveröffentlichungen der Unternehmen den Markttrend vorgeben.

Bereits am 7. Juli läutete der Aluminiumkonzern Alcoa traditionellerweise als erstes der großen Unternehmen der NYSE die Berichtssaison ein. Dessen über den Analysten-Erwartungen gelegenen Gewinne können durchaus einmal als gutes Omen für die weitere Berichtssaison gewertet werden...

An den europäischen Finanzmärkten haben die Terroranschläge kurzfristig für Turbulenzen gesorgt und die Angst vor weiteren Attentaten geschürt. Der befürchtete Absturz der Aktienkurse (die Verluste nach den Terroranschlägen in New York 2001 und Madrid 2004 waren deutlich höher) blieb jedoch aus. Daran ist ersichtlich, dass die Investoren aus den Erfahrungen der letzten Male gelernt haben, besser mit solchen Situationen umzugehen.

Wir gehen davon aus, dass sich die Aktienmärkte in den nächsten Tagen wieder erholen und zur Tagesordnung zurückkehren werden. Die nahende Berichtssaison wird dabei immer mehr in den Vordergrund treten. Positive Überraschungen durch die von Seiten der Unternehmen zuvor abgegebenen moderaten Erwartungen schließen wir nicht aus, so dass wir in Summe von einem freundlichen Verlauf der Berichtssaison ausgehen. Die Aktienmärkte sollten sich auch im zweiten Halbjahr fester präsentieren.