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Der Dauerregen der vergangenen Tage hat in Österreich zu teilweise dramatischen Hochwasser-Situationen geführt. In der Pinzgauer Gemeinde Mittersill wurde der Kampf gegen die Wassermassen in der Nacht auf Dienstag kurz nach 1.30 Uhr verloren: Dämme und Sandsäcke konnten dem Druck der Salzach nicht mehr standhalten, der Marktplatz wurde knietief überflutet.

Mittersill komplett evakuiert

Das Krankenhaus der Pinzgauer Marktgemeinde Mittersill war Dienstagmittag komplett evakuiert. 58 der Patienten wurden vom Roten Kreuz nach Zell am See gebracht, zwei nach St. Johann im Pongau, teilte der Pressesprecher der Bezirkshauptmannschaft Zell am See, Franz Michel, gegenüber der APA mit. Die Intensivpatienten seien bereits am Montag wegtransportiert worden, so Michel.

Am Vormittag war der Marktplatz in Mittersill eineinhalb Meter unter Wasser. "Wir hoffen die Situation halten zu können. Sandsäcke werden aufgebaut und Dämme weiter errichtet", sagte Michel, der mit einer Beruhigung der Lage erst am Nachmittag rechnet.

350 Häuser von Außenwelt abgeschnitten

Rund um und in Mittersill waren am Vormittag rund 350 Häuser von der Außenwelt abgeschlossen. Das Wasser war in die Keller bzw. die Erdgeschosse eingedrungen. Nun werde versucht, mit den eingeschlossenen Personen Kontakt aufzunehmen, sagte der Pressesprecher der BH Zell am See.

Feuerwehrmänner versuchten auch, das Öl, das auf dem Wasser großflächig treibt, unter Kontrolle zu bringen. Es dürften viele Tanks in Kellern ausgeschwommen und Leitungen gerissen sein.

Das Bundesheer hat seine Einsatzkräfte verstärkt: Seit Dienstag sind nun auch Hubschrauber aus Aigen und Hörsching im Einsatz. Eine Alouette 3 aus Aigen/Ennstal unterstützt die Feuerwehr in Mittersill, ein Hubschrauber des Typs AB 212 stand für die Evakuierung des Krankenhauses Mittersill bereit. Insgesamt stehen 224 Soldaten der Kasernen Saalfelden, St. Johann im Pongau, Salzburg und Tamsweg in der Pinzgauer Gemeinde im Einsatz. Ihre Aufgabe ist es, mit Sandsäcken gegen die Wassermassen anzukämpfen. In Saalfelden sind weitere 22 Soldaten zur Unterstützung der örtlichen Kräfte im Einsatz. (APA)