Die österreichische Telekom Controll Komission (TKK) wird im Herbst eine Überprüfung der Roaming-Gebühren starten. Untersucht werden dabei jene Kosten, die die österreichischen Mobilfunkbetreiber ausländischen Anbietern verrechnen, wenn deren Kunden in Österreich telefonieren. Ergebnisse seien bis Jahresende zu erwarten, erklärte der Chef der Telekom-Regulierungsbehörde RTR, Georg Serentschy, am Montag auf APA-Anfrage.

Die Aussagen Redings seien "politisch" zu werten

Der Bewertung von EU-Kommissarin Viviane Reding, wonach die Roaming-Gebühren in Europa generell zu hoch seien, wollte sich der österreichische Regulator vorerst nicht anschließen. Die Aussagen Redings seien "politisch" zu werten. Es stünden "Vermutungen im Raum". Die tatsächliche Prüfung des Markts der Roaming-Vorleistungen sei aber noch in keinem der 25 EU-Länder abgeschlossen worden, erklärte Serentschy.

Streit

Allerdings räumt auch der Telekom-Regulator ein, dass Rechnungen über Auslandstelefonate oft zu Streitfällen zwischen Kunden und Mobilfunkbetreibern führen würden. Der Fall der Grenzen zwischen den EU-Staaten habe den Effekt verstärkt: Kunden würden zunehmend "vergessen, dass sie – etwa bei ihrem Urlaub in Jesolo aus dem Ausland telefonieren". Man müsse daher "stärker ins Bewusstsein rufen, dass es beim Mobilfunk keinen Binnenmarkt gibt".

Tipps

In ihrem Informationsbericht an die Öffentlichkeit und im Internet gibt die Regulierungsbehörde daher umfangreiche Tipps zum Handy-Telefonieren im Ausland. Preisvergleiche stellt die Telekom-Regulierungsbehörde aus Prinzip nicht an, um den Vorwurf der Parteilichkeit zu vermeiden. Dies sei eine klassische Aufgabe für die Konsumentenschützer, sagte Serentschy.(APA)