Ein grenzüberschreitender groß angelegter
Versicherungsbetrug ist nun aufgedeckt worden. Das teilte Rudolf
Keplinger vom Landeskriminalamt für Oberösterreich am Dienstag mit.
Eine große Tätergruppe soll vorwiegend in Deutschland, aber auch in
Österreich Verkehrsunfälle untereinander abgesprochen und
Versicherungen geprellt haben. Nach bisherigem Ermittlungsstand
belaufe sich die Schadenssumme auf 250.000 Euro. Unter den
Tatverdächtigen befinden sich laut Keplinger auch zwei in
Oberösterreich wohnhafte Männer.
"Ein paar Hundert" fingierte Verkehrsunfälle
Insgesamt sollen alle Tatverdächtigen "ein paar Hundert"
Verkehrsunfälle fingiert haben. Ein 41-jähriger gebürtiger Deutscher
und ein 21-Jähriger Oberösterreicher - beide wohnen im Land ob der
Enns - sollen 60 Verkehrsunfälle abgesprochen und dafür die
Versicherung kassiert haben. Aufgeflogen ist der Betrug, weil eine
deutsche Versicherungsgesellschaft in ungewöhnlich vielen Fällen
Schadenersatz zu leisten hatte. Als Geschädigte oder Verursacher
schienen immer die selben Personen auf. Eine österreichische
Versicherung sei nicht zu Schaden gekommen.
Hausdurchsuchungen
Bei den Verdächtigen seien Hausdurchsuchungen durchgeführt und
umfangreiches Beweismaterial sichergestellt worden, so die
Kriminalisten. Der Deutsche, der bereits mit europäischem Haftbefehl
gesucht wurde, wurde verhaftet und der Kriminalpolizei Deutschland
übergeben. Der 21-jährige Oberösterreicher wurde auf freiem Fuß
angezeigt, so Keplinger. Auch die Täter in Deutschland wurden
großteils verhaftet. (APA)