Zurzeit läuft nämlich eine Fernsehwerbung für Trinkwasser in Flaschen, die all meine diesbezüglichen Vorstellungen durcheinander wirft. Man sieht eine höchst ungesund wirkende, ja, fast durchsichtig erscheinende junge Frau, die – verirrt? – einen Steg entlangläuft.
Bohnenstange, die sie ist, verliert sie durch eine für ihren fragilen Bewegungsapparat ungesund wirkende einseitig geschulterte Tragetasche glatt das Gleichgewicht. Statt jedoch ins Wasser zu entschweben - fallen geht bei dem Gewicht wohl gar nicht mehr - erbarmt sich ein gerade zufällig des Weges kommender Matrose, streckt einen Ärmel aus – und richtet die Durchsichtige auf.
Dabei lächelt diese müde und erhebt eine Hand schwächlich zum Victory-Zeichen, wirkt dabei jedoch weniger wie eine Siegerin, sondern wie reif für eine "Heilbehandlung" – wie unfreiwillige Nahrungsaufnahme neuerdings heißt.