Kiew/Wien - Nach den politisch-gesellschaftlichen Veränderungen wird die Ukraine für die Wirtschaft immer interessanter. 2004 stiegen die Auslandinvestments laut Wirtschaftskammer Österreich (WKO) um 10,5 Prozent auf 1,25 Milliarden Euro. Der größte ausländische Investor sind die USA mit einem Anteil von 14 Prozent, Österreich ist mit einem Anteil von 4,1 Prozent der neuntgrößte Investor im Land.

"Die Ukraine hat ein großes Potenzial", so Guido Stock, für die GUS zuständiger Handelsdelegierter der WKO zum STANDARD. Das erkennen zunehmend auch österreichische Unternehmen. Die Raiffeisengruppe ist derzeit mit 14 Filialen am ukrainischen Markt präsent. Ski-Erzeuger Fischer und Steirerobst sind mit Produktionsstandorten vor Ort. Mehr als eine Million Fischer-Ski werden pro Jahr in der Ukraine hergestellt. Die Fluggesellschaft AUA hält 22,5 Prozent an der Ukraine Air. "Gibt es weitere Privatisierungsschritte, so überlegen wir eine Aufstockung der Beteiligung", heißt es.

Die österreichischen Gesamtexporte in die Ukraine haben 2004 rund 367 Mio. Euro ausgemacht. Die Importe legten um 23,7 Prozent auf 336 Mio. Euro zu. Dabei lagen Erze mit plus 25,5 Prozent auf 129 Mio. Euro an erster Stelle. Besondere Chancen liegen im Energiesektor, gefragt ist vor allem österreichisches Know-how in der Umwelttechnologie. Denn: Mit der Unterzeichnung des Kioto-Protokolls ist auch in der Ukraine der Markt für den Emissionshandel eröffnet. (bpf/DER STANDARD, Printausgabe, 13.07.2005)