Neuer Fehlschlag bei der Suche nach einem Präsidenten für die staatliche Fernsehgesellschaft Rai. Der vom Schatzministerium ernannte Mailänder Fernsehunternehmer Giulio Malgara ist noch vor der Abstimmung in der parlamentarischen Überwachungskommission zurückgetreten. Die Opposition lehnt Malgara wegen seiner Nähe zu Silvio Berlusconi ab.

Vor ihm war bereits Andrea Monorchio zurückgetreten, weil er in der parlamentarischen Überwachungskommission nicht über die nötige Zweidrittelmehrheit verfügte. Die Rai ist seit nunmehr 440 Tagen ohne Präsident.

Die Nationale Allianz hat am Dienstag dafür plädiert, eine Einigung mit der Opposition zu suchen, ohne "weitere Kandidaten durch den Fleischwolf zu treiben". Berlusconi hat durch sein Amt indirekte Kontrolle über den Staatssender. Zudem gehört der größte Privatsender Mediaset zu seinem Firmenimperium. (mu/DER STANDARD; Printausgabe, 14.7.2005)