Warschawsky-Zitat
Ziegler hatte den Gazastreifen Anfang Juli bei einer Solidaritätsveranstaltung mit den Palästinensern in Genf ein "riesiges Konzentrationslager" genannt. Er habe damit Warschawsky zitiert, sagte Ziegler. Auch andere israelische Nichtregierungsorganisationen (NGO) wie die Menschenrechtsorganisation B'tselem und die Organisation der Rabbiner für Menschenrechte benützten diesen Begriff. Er habe nicht die Nazis erwähnt, so Ziegler. "Nichts ist vergleichbar mit dem entsetzlichen Verbrechen der Shoa", betonte er. Konzentrationslager seien erstmals von den Briten in Südafrika gebaut worden.
Zieglers Meinung nicht die der UNO
Der Pressesprecher von UNO-Generalsekretär Kofi Annan, Stephane Dujarric, hatte am vergangenen Donnerstag in New York auf eine Frage von Journalisten geantwortet, Ziegler sei ein unabhängiger Experte, der der UNO-Menschenrechtskommission (MRK) über das Recht auf Nahrung Bericht erstatte. Zieglers Meinung sei nicht jene der UNO. Die UNO halte einen Vergleich der Lebensbedinungen im Gazastreifen mit jenen von Nazi-Konzentrationslagern für unverantwortlich, sagte Dujarric weiter. Und ein solcher Vergleich widerspiegle nicht die Ansicht des UNO-Generalsekretärs. Auch der Sprecher des UNO-Hochkommissariats für Menschenrechte (UNO-OHCHR), Jose-Luis Diaz, sagte später, falls Ziegler diese Aussage gemacht habe, sei sie unverantwortlich.
Die UNO war offenbar von der Israel und den USA nahestehenden Organisation UNO-Watch auf Zieglers Bemerkung aufmerksam gemacht worden. Die Genfer Zeitung "Le Courrier" hatte Zieglers Vergleich erwähnt. UNO-Watch hatte nach eigenen Angaben Annan und die UNO-Hochkommissarin für Menschenrechte, Louise Arbour, aufgefordert, Zieglers Aussage zu verurteilen.
Israel strengt seit Jahren Abberufung Zieglers an