Der US-amerikanische Chiphersteller Advanced Micro Devices (AMD) hat in seinem zweiten Geschäftsquartal überraschend einen Gewinn erzielt. Vor allem im Bereich von Computerchip-Prozessoren legte AMD nach eigenen Angaben vom Mittwoch deutlich zu, während es bei den so genannten Flash-Memory-Chips für Handys und andere elektronische Geräte einen deutlichen Umsatzrückgang und operative Verluste gab.

Gewinn

In den drei Monaten zum 26. Juni sei ein Gewinn von 11,3 Mio. Dollar (9,3 Mio. Euro) oder drei Cent je Aktie einschließlich Wandelrechten entstanden, teilte das im kalifornischen Sunnyvale beheimatete Unternehmen mit. Analysten hatten im Schnitt für das Quartal einen Verlust von fünf Cent erwartet. Vor einem Jahr hatte AMD einen Gewinn von 32 Mio. Dollar oder neun Cent je Anteilschein einschließlich Wandelrechten ausgewiesen.

Hinter Intel

Der Umsatz des mit weitem Abstand hinter Marktführer Intel weltweit zweitgrößten Chip-Herstellers blieb mit 1,26 Mrd. Dollar nahezu unverändert und fiel etwas höher aus, als von Analysten im Schnitt erwartet. Das Ergebnis sei getrieben worden durch Rekordumsätze von 767 Mio. Dollar im Geschäft mit Chips für Personal-Computer (PC). Dagegen sei der Umsatz mit Speicherchips um 31 Prozent abgesackt. Dabei sei die Brutto-Gewinnspanne gemessen am Umsatz auf 39 Prozent von 34 Prozent im ersten Quartal ausgeweitet worden.

Auch der AMD-Halbjahresumsatz lag praktisch unverändert bei 2,5 Mrd. Dollar (2,07 Mrd. Euro). Das Ergebnis war mit minus 6,1 Mio. Dollar oder minus zwei Cent je Aktie im Halbjahr nach wie vor negativ, gegenüber einem Halbjahresgewinn von 77,3 Mio. Dollar oder 21 Cent je Aktie in dem entsprechenden Abschnitt des Vorjahres.

Dritte Quartal

Für das dritte Quartal erwartet AMD höhere Umsätze bei seiner Mikroprozessoren-Sparte. "AMD rechnet damit, dass die Mikroprozessor-Erlöse die normalen saisonalen Muster übertreffen", hieß es. Die Umsätze fallen hier im dritten Quartal meist stark aus, da PC-Hersteller noch einmal aufstocken, bevor ihr Jahresend-Geschäft einsetzt.

Marktposition ausbauen

Seine Marktposition wolle das Unternehmen ausbauen, sagte AMD-Marketing-Vizepräsident Henri Richard. "Ausgehend von unserem niedrigen Marktanteil können wir nur nach oben blicken." Derzeit liegt AMDs Anteil am PC-Mikroprozessor-Markt bei etwa zehn Prozent. Es sei entscheidend, dass AMD hier zulege, damit sich die kostspielige neue Produktionsfabrik in Dresden, die im kommenden Jahr eröffnet werden solle, bezahlt mache, sagte Analyst Michael McConnell von Pacific Crest Securities.

Den größeren Konkurrenten Intel, der etwa 80 Prozent des Weltmarkts dominiert, hat AMD jüngst wegen Wettbewerbsbehinderung verklagt. Im Zuge eines EU-Wettbewerbsverfahrens gegen Intel waren am Dienstag europaweit Büros des weltgrößten Chipherstellers durchsucht worden.(APA/Reuters)