UNO-Gesandter fordert härteres Vorgehen gegen Banden
Nach Massaker an Zivilisten - Ausländische bewaffnete Gruppen sollen möglichst rasch vertrieben werden
Redaktion
,
New York - Nach dem jüngsten Massaker an Zivilisten
in der Demokratischen Republik Kongo hat sich der zuständige
UNO-Sondergesandte für ein stärkeres Engagement der internationalen
Friedenstruppen in der Region ausgesprochen.
Die ausländischen bewaffneten Gruppen müssten schnellstmöglich aus
dem Land vertrieben werden, sagte William Swing am späten Mittwoch
nach einer Sitzung des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen in New
York. Er nahm insbesondere Bezug auf die Provinz Süd-Kivu im Osten
des Landes, wo ruandische Eindringlinge am Wochenende ein Dorf
überfallen und nach UNO-Schätzungen rund 50 Bewohner bei lebendigem
Leibe verbrannt hatten.
Kongolesische Armee schlecht ausgerüstet
Ursache für die anhaltende Gewalt sei auch, dass die kongolesische
Armee nicht gut genug ausgerüstet sei, fügte Swing hinzu. Deshalb
müsse das Militär logistisch unterstützt werden. Der
UN-Sicherheitsrat verurteilte die Massaker.
Der UN-Vertretung in Kongo (MONUC), dem früheren Zaire, wurde
wiederholt vorgeworfen, die Zivilisten nur unzureichend zu schützen.
Derzeit haben die UN knapp 17.000 Soldaten im Osten Kongos im
Einsatz, um ein Friedensabkommen zu sichern, das 2003 einen
fünfjährigen Krieg in der Region beendet hat. An dem Krieg waren
sechs afrikanische Staaten beteiligt sowie Milizen ruandischer Hutus,
die 1994 in den Kongo geflüchtet waren, nachdem sie in Ruanda einen
Völkermord an der dortigen Tutsi-Minderheit verübt hatten. (APA/Reuters)
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