Brüssel - Die EU-Kartellbehörde hat am Freitag der Übernahme des Rasierer-Herstellers Gillette durch den US-Konzern Procter & Gamble zugestimmt. Als Bedingung dafür erklärte sich Procter & Gamble zum Verkauf seiner Zahnbürsten-Sparte bereit, wie die EU-Kommission mitteilte. Untersuchungen hätten ergeben, dass die einzige wesentliche Überschneidung beider Unternehmen der Markt für elektrische Zahnbürsten sei. Dem Kauf für 57 Milliarden Dollar (44 Milliarden Euro) müssen nun noch die US-Behörden zustimmen.

Mit der Übernahme entstünde der mit Abstand größte Konsumgüterkonzern der Welt. Zu den bekanntesten Gillette-Produkten zählen neben Rasierern die Duracell-Batterien und die Zahnpflegeserie Oral B. Bei Procter & Gamble reicht die Produktpalette von Waschmittel über Windeln bis zu Shampoos und umfasste bislang auch die Zahnbürsten-Marke SpinBrush.

Kosteneinsparungen angestrebt

Von dem Zusammenschluss erhoffen sich die Konzerne massive Kosteneinsparungen. 6.000 Stellen sollen gestrichen werden. Das entspricht vier Prozent der insgesamt 140.000 Mitarbeiter beider Konzerne. Der Umsatz des Verbrauchsgüterkonzerns Procter & Gamble, der 2003 den deutschen Haarpflege- und Kosmetikhersteller Wella übernommen hatte, würde durch den Zusammenschluss mit Gillette auf mehr als 60 Mrd. Dollar steigen nach aktuell 51 Milliarden Dollar.

Die Übernahme soll im Wege eines Aktientausches erfolgen. Gillette-Aktionäre sollen 0,975 P&G-Aktien je Anteilsschein erhalten. Der Deal soll Ende des Jahres abgeschlossen sein. (APA)