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Foto: Reuters/Novak

Es galt bis vor Kurzem noch als Witz, mehrere Handys zu haben, denn telefonieren kann man doch immer nur einmal, oder? Aber natürlich ist die Zwei-Auto-Gesellschaft nicht beim Auto stehen geblieben, und mehrere Handys zu verwenden ist für viele User Alltag, und das aus guten Gründen – sei es, um ein eigenes Gerät für E-Mail und Internet (oder eine Datenkarte) zu verwenden oder im festnetzlosen Wochenendhaus ein eigenes betriebsbereites Handy aufzubewahren.

Herumfummeln mit den winzigen SIM-Karten

Einen Nachteil hat die Sache: das Herumfummeln mit den winzigen SIM-Karten beim Wechsel der Geräte. Aber dagegen gibt es Abhilfe: mehrere SIM-Karten, die alle mit derselben Telefonnummer funktionieren. Diese Angebote, die es bei allen Betreibern (bis auf "3") gibt, laufen unter wechselnden Namen und unterscheiden sich etwas in der Funktion. One bietet mit bis zu fünf so genannten "Smart SIM" die maximalste Version dieses Systems. Beim ersten Anruf (oder durch Abschicken einer SMS an eine Servicenummer) wird jeweils ein Handy als Hauptgerät bestimmt, an das Anrufe und SMS/MMS geleitet werden und mit dem man telefonieren kann. Alle anderen Geräte bleiben jedoch "datentauglich" – man kann also zum Beispiel eine weitere Smart-SIM in einer Datenkarte für das Notebook verwenden und gleichzeitig telefonieren und Internet benutzen. Die Preise: pro Extrakarte je 15 Euro Anmeldegebühr, monatliche Zusatzgebühren von fünf Euro für die erste und zwei für jede weitere Zusatzkarte.

Separate Aktivierung

Ähnlich in der Funktionsweise sind "Xtracard Pro" von Mobilkom A1 und "Multi SIM" von T-Mobile. Damit kann man bis zu drei Geräte ausstatten; Anrufe klingeln bei jedem der eingeschalteten Geräte, separate Aktivierung (wie bei One) ist nicht nötig. SMS/MMS werden jedoch immer nur an die Hauptkarte geschickt, während sie bei One zur jeweils aktiven Karte gehen. Fährt man also mit einem anderen Handy als mit dem "Hauptgerät" länger weg, muss man die Karten tauschen, wenn man SMS empfangen will.

Gleichzeitig

Auch bei diesen beiden Systemen kann gleichzeitig auf einer Karte telefoniert werden, während die anderen Karten für Datenverkehr genutzt werden können, z. B. einen Communicator für Internet und E-Mail oder eine Datenkarte. Die A1-"Xtracard" kostet pro Karte 20 Euro Einrichtungsgebühr und monatlich sieben Euro extra. T-Mobile verrechnet für jede Karte ein Einrichtungsentgelt von 19,90 Euro, für die erste Zusatzkarte sechs und die zweite Zusatzkarte drei Euro monatliche Gebühr.

"Twincards" von Telering

Das billigste, jedoch funktional beschränkteste Angebot sind die "Twincards" von Telering. Um 29 bis 39 Euro Einrichtungskosten und ohne monatliche Gebühr kann man insgesamt bis zu vier SIM-Karten zu einer Telefonnummer erhalten. Die Funktionsweise: Das Handy, das gerade aufgedreht ist, kann telefonieren und Nachrichten empfangen bzw. versenden; die anderen Geräte müssen abgedreht bleiben – sonst landen Anrufe auf der Mailbox oder gar im "Nirwana". Hutchison ("3") hat Pläne für mehrere SIM-Karten unter einer Nummer in der Schublade, sieht aber derzeit noch keine ausreichende Nachfrage. (Helmut Spudich, DER STANDARD Printausgabe 16. Juli 2005)