Georg Totschnig, Tour-Etappensieger: "Das ist der größte sportliche Erfolg meines Lebens. Ich hätte nicht geglaubt, dass ich das schaffe. Meine Familie, meine Frau, meine zwei Kinder haben zu mir gehalten, so konnte ich das schaffen. Ich hatte nach einer Woche keinen Biss mehr, wollte nach Hause fahren. Dass es heute klappt, kann ich immer noch nicht fassen. Ich bin nur voll gefahren, von der Hitze habe ich nichts gemerkt. Ich habe nur noch gehofft, dass keiner vorbeikommt. Bis zur Ziellinie konnte ich es nicht fassen, ich konnte nicht einmal mehr das Trikot zumachen, ich hoffe, mein Sponsor verzeiht es mir."

Michaela Totschnig, Ehefrau: "20 km vor dem Ziel habe ich irgendwie abgeschalten, ich war kurz vor der Ohnmacht. Checken, was da heute passiert ist, werde ich wohl erst am Abend, wenn ich mir die Aufzeichnung anschaue. Georg hat sich heute seinen Lebenstraum erfüllt. Die vergangenen zwei Wochen waren schwierig, Georg war mental nicht gut drauf. Egal, wer heute aus dem Tal anruft, alle heulen am Telefon. Vor Glück."

Hans-Michael Holczer, Gerolsteiner-Teamchef: "Er hat heute einen unbändigen Willen gezeigt. Die Art und Weise wie er gewonnen hat. Er war emotional sehr berührt. Für das Team Gerolsteiner war es der erste Sieg bei der Tour de France. Wir sind glücklich über diese Topleistung, ich habe gerade Gratulationen von der gesamten Tourleitung entgegen genommen. Dabei mussten wir Georg überreden, dass er drinnen bleibt. Es ist nicht gelaufen, er hatte in der ersten Woche mit Magenproblemen zu kämpfen. Heute hat er das vor gehabt, er ist mit dieser Einstellung ins Rennen gegangen. Wir haben ihn auch gesagt, er soll das tun."

Peter Wrolich, Teamkollege: "Wir haben ihm vorige Woche alle zugeredet, dass er nicht absteigt. Es war endlich einmal an der Zeit, dass einer von uns eine Etappe gewinnt. Schließlich ist aus dem Jammerzimmer von mir und Georg das Erfolgszimmer geworden."

Gerrit Glomser, österreichischer Radprofi (gab bei der Tour 2005 auf der zehnten Etappe auf): "Ich freu mich wahnsinnig für den Georg. Er hat den Himalaya des Radsports erklommen! Er hat es ja angesagt, dass er etwas probiert. Wenn es sich Einer verdient hat, dann er. Das war die beste Werbung im Hinblick auf unsere Heim-WM im nächsten Jahr."

Bernhard Eisel, österreichischer Radprofi: "Ich bin für einen nationalen Feiertag am 16. Juli, für einen Tag des Sports. Ich befand mich mit dem Grupetto gerade am Fuße des letzten Anstieges, als Paco (Peter Wrolich/Anm.) und ich die Nachricht von Georgs Triumph hörten. Es war unbeschreiblich. Kein anderer Fahrer hat sich diesen Erfolg mehr verdient."

Gerhard Schönbacher (1979, 1980 Letzter der Tour de France/war in den Pyrenäen live dabei): "Das ist der größte Erfolg, den wir in Österreich bisher bei der Tour de France gehabt haben. Der siebente Platz in der Gesamtwertung im Vorjahr ist schön, aber das zählt eindeutig mehr. Das kommt gleich nach den ersten Drei im Endklassement. Und noch dazu auf diese Art, auf dieser schweren Bergetappe und vom Start weg vorne." (APA)