Ein "Sofortpaket" für die Universitäten will die SPÖ
am Mittwoch im Bundesrat beantragen. Bundeskanzler und Finanzminister
sollen darin aufgefordert werden, "den Unis das seit Jahren
vorenthaltene Geld endlich auszuzahlen", meinte
SPÖ-Wissenschaftssprecher Josef Broukal in einer Aussendung am
Montag.
"Alles paletti"
Bemerkenswert sei, dass das Bildungsministerium nun erstmals
öffentlich zugebe, dass die in den vergangenen Monaten immer wieder
vorgebrachten Forderungen der SPÖ und der Rektoren nach mehr Geld für
die Unis sachlich gerechtfertigt seien: "Damit ist die
Verteidigungslinie 'Alles paletti, nur die dummen Rektoren wissen
nicht, wie man wirtschaftet' endgültig zusammengebrochen", so
Broukal.
Ärzte-Abbau
Besonders gefährlich sei das Nicht-Ersetzen der Gründungs- und
Aufbaukosten an der Medizin-Universität Wien (MUW). Dort bleibe dem
Rektor nichts anderes übrig, als etwa 130 Ärzte und damit zehn
Prozent aller Mediziner am AKH Wien abzubauen, weil auf der anderen
Seite eine Verwaltung geschaffen werden müsse, die bis dahin von der
Uni Wien wesentlich kostengünstiger miterledigt worden sei, so
Broukal. Die MUW hat im Vorjahr an Kliniken und Klinischen Instituten
des AKH einen kompletten Aufnahmestopp für Ärzte verhängt, der so
lange gilt, bis 137 Arztstellen eingespart sind.(APA)