"Tessa startet frühestens 2006",

informiert der ORF in einer Presseaussendung zum nächsten Telenovela-Vorhaben. Gut für uns, denn das gibt uns Zeit, um über den Sendetermin zu sprechen. Im Moment sind nämlich ORF 1 und Vorabend vorgesehen – in Doppelfolgen. Nun ist es aber doch so, dass sich werktags just an diesem Programmplatz eine durchaus gefällige und auch erfolgserprobte Mischung findet: Der Vorabend beginnt recht ansehnlich mit den drei Hexen von "Charmed", ...

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... findet mit "Malcolm mittendrin" seinen unschlagbaren Höhepunkt ...

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... und endet furios mit den "Simpsons". Keine Frage: Hier ist alles stimmig, sitzt, passt und hat Luft.

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Warum also daran rütteln?

An der Quote kann es nicht liegen, die Vorabendleiste sorgt für solide Zuschauerzahlen. Solchermaßen erworbene Sehertreue will man beim ORF leichtherzig verschenken, indem man einem windigen Trend hinterherhechelt und das Stammpublikum damit nachhaltig vergrämt? Die Zielgruppe wird sich bedanken und auf Sender wie ATV+ oder Pro Sieben ausweichen müssen.

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Worum es bei Tessa genau gehen wird, ist noch unklar, nur so viel:

Der ORF will "vor allem jungen Frauen romantisches, deutsch-österreichisches Programm zum Träumen und Entspannen" bieten. Weiter: "Tessa wird einen sehr modernen und hippen Look haben und daher exakt den Erwartungen des ORF-1-Publikums entsprechen."

Mag sein, dass der Schmus Zuschauer findet, mit dem lieb gewonnenen Malcolm-Schauen am Ende eines langen Arbeitstages wird es damit bald vorbei sein. (prie/DER STANDARD, Printausgabe, 19.7.2005)

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