Am Montagabend stand bei den Dreharbeiten in Hochrotherd bei Breitenfurt (NÖ) eine Szene auf einem Feuerwehrfest am Plan, und zumindest eine junge Darstellerin wünschte sich sicher, dass der Dreh schnell vorüber geht: Während eines Lachanfalls nach einem Witz über ein Lama kriegt das Schaumrollen essende Mädchen nämlich einen dicken Schmatzer in Lama-Manier (also mit viel Spucke) von Hegedüs auf die Wange gedrückt. Nach fünf Takes war es geschafft.
Idee der vermissten Utopie
In fünf Variationen - für die die fünf Frauen stehen - will Albert bei ihrem dritten Langspielfilm die "Idee erforschen, ob es eine Utopie gibt, die man im Leben vermisst". An der "Schnittstelle" im Leben, die man mit Anfang 30 durchmache, wird das Damen-Quintett im Film "auf sich zurück geworfen". Jede habe ihr eigenes Thema, ihr eigenes Problem, schilderten die fünf Darstellerinnen. Welche das seien, wollten sie noch nicht preisgeben - am leichtesten ist es jedoch bei Prolls Filmcharakter festzustellen, denn diese ist schwanger. Jede der fünf "hat eine Fassade, die bricht", so Proll, es brechen die "Konflikte, Ängste, Probleme aus, die die Frauen miteinander und mit der Welt" haben. Dennoch sei der Film auch "unvermittelt komisch", so Proll.
Das Drehbuch für den 1,2 Mio. Euro teuren Streifen, der von coop99 und vom ORF koproduziert und von ÖFI, FFW und Land Niederösterreich gefördert wird, hat sie ihren Hauptdarstellerinnen auf den Leib geschrieben, schilderte Albert. Was Minichmayr später bestätigt: "Sie macht das unglaublich gut. Man fühlt sich fast ein bisschen privat ertappt". Albert verspricht: "Das wird ein sehr intensiver Film, der kraftvoll ist allein durch die fünf Frauen". "Wir leben" sei "absichtlich kein Film über Männer", so Albert, "kein 'Sex and the City', wo sich Frauen nur über Männer definieren". Die einzige größere Männerrolle ist mit Georg Friedrich besetzt. Obwohl der Streifen eine "gewisse Leichtigkeit" bekommen soll, wird er "sicher keine Komödie", so Albert.
Gute Stimmung am Set