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Darsteller der Soap (v.l.n.r.): Lars Korten, Andreas Kancke, Dominic Saleh-Zaki und Ron Holzschuh

Foto: APA/EPA/Wolfgang Langenstrassen

Für die Jubiläumsfolge sollte ein Gaststar her. Die Wahl fiel auf Peer Augustinski. Der sagte sofort zu, "weil er selber ein Fan von "Verbotene Liebe" ist", wie Redakteurin Elke Kimmlinger feststellen durfte. Und überhaupt sind bei TV-Soaps keine Minderwertigkeitskomplexe angesagt: "Vor fünf Jahren war es noch schwierig, dafür junge Schauspieler zu gewinnen. Heute wissen die jungen Leute: Es gibt für angehende Fernsehdarsteller keine bessere Schulung."

"Beste Soap des Jahres"

Das Selbstbewusstsein der Macher von "Verbotene Liebe" wurde im Mai noch gestärkt, als die ARD-Reihe mit der Goldenen Rose von Luzern als weltweit "Beste Soap des Jahres" ausgezeichnet wurde. Voller Stolz geht man nun ins stattliche Jubiläum: Am 26. Juli werden ab 17.50 Uhr die 2500. und die 2501. Folge ausgestrahlt. Der Konkurrent "Marienhof", sonst immer anschließend im ARD-Programm, muss an diesem Tag der Jubilarin weichen. So wird man volle fünfzig Minuten lang miterleben können, wie es so in den höheren sozialen Regionen unserer Republik zugeht.

viel kritische Anfangshäme

Damit ist gleich die Grundstruktur des vor zehn Jahren gestarteten, mit viel kritischer Anfangshäme bedachten Erfolgsformats gekennzeichnet. Kimmlinger fasst sie so zusammen: "Adelsgeschichten, wie man sie in bestimmten Blättern findet. Die liest zwar niemand, aber komischerweise kennen sie alle, so wie uns auch." Das ganze wird "erdnah und nachvollziehbar" in einer "gesunden Mischung" präsentiert: "Hier eine verwegene Leidenschaft am Rande des Verbotenen wie die Liebe der Gräfin zum Sohn ihres Mannes oder demnächst die Leidenschaft über zwei Generationen hinweg. Dort dann wieder eine ganz einfache zarte Liebesgeschichte zwischen zwei Teenies, wie sie jeder rasch nachvollziehen kann."

"Keine Tabus"

Der anfängliche Ruch des Verbotenen wie die Inzest-Konstellation zu Beginn der Serie hat sich verflüchtigt: "Es gibt eigentlich keine Tabus." Aber weiterhin will man in höheren sozialen Bereichen schweben: "Das ist eine klare Aufgabenverteilung innerhalb der ARD. Für Wirklichkeitsnähe ist die "Lindenstraße" zuständig, auch der "Marienhof" gibt sich realistischer. Wir sehen eben bei den feinen Kreisen zu."

Die Definition "Operette ohne Musik" findet Producerin Annette Herre gar nicht so abwegig: "Auch wenn es bei uns gleichfalls viel Musik gibt. Aber ein bisschen hat es davon, zugegeben." Noch lieber hört sie allerdings Etikettierungen wie "Glamour Soap" oder, noch besser, "Diva der Soaps" - "auch wenn das etwas nach Zarah Leander klingen sollte." (APA)