Islamabad - In einer landesweiten Verhaftungswelle nach den Terroranschlägen von London hat die pakistanische Polizei binnen einer Woche fast 600 mutmaßliche Islamisten und radikale Prediger festgenommen. Die Razzien nach weiteren Verdächtigen im ganzen Land dauerten an, sagten Sicherheitsbeamte am Mittwoch.

Von den bisher festgenommenen gehörten 295 zu verbotenen militanten Gruppen. Sie seien auf Grundlage des Antiterrorgesetzes in Gewahrsam genommen worden und könnten damit bis zu ein Jahr ohne Anklage festgehalten werden. Bei den übrigen 300 Festgenommenen handle es sich um moslemische Geistliche, Vorbeter und andere, die der Verbreitung anti-westlicher Propaganda in Predigten und Schriften beschuldigt würden.

Die Polizeikampagne gegen Extremisten dauere an, sagte ein Beamter des Innenministeriums in Islamabad. Die Polizei sei bereit, jeden festzunehmen, der zu Extremismus und Gewalt aufrufe. Die Aktion hatte begonnen, nachdem der britische Premierminister Tony Blair Pakistan aufgerufen hatte, stärker gegen radikale Koranschulen vorzugehen. Einige der Selbstmordattentäter der Anschläge vom 7. Juli in London sollen in den vergangenen Monaten Pakistan besucht haben. Drei der Attentäter waren pakistanischer Herkunft. (APA)