Taschkent - Ein Gericht in der usbekischen Hauptstadt
Taschkent hat sechs Frauen wegen der Mitgliedschaft in der
verbotenenen islamistischen Organisation Hizb ut Tahrir zu
Haftstrafen verurteilt. Die Frauen hätten Gefängnisstrafen zwischen
fünf und acht Jahren erhalten, teilten Angehörige der Angeklagten und
eine örtliche Menschenrechtsgruppe am Mittwoch mit.
Eine weitere, 65-jährige Angeklagte erhielt demnach eine
dreijährige Bewährungsstrafe und kam auf freien Fuß. Den Frauen sei
neben der Mitgliedschaft in der Organisation auch das Verteilen von
Flugblättern vorgeworfen worden, sagte ein Vertreter der
"Initiativgruppe der Menschenrechtsverteidiger in Usbekistan".
Auseinandersetzungen
Die in London beheimatete Organisation verfolgt das grundsätzliche
Ziel der Schaffung eines zentralasiatischen Kalifats, das die
früheren Sowjetrepubliken in der Region umfassen soll. Hizb ut Tahrir
lehnt allerdings gewaltsame Mittel ab, weshalb es intern gelegentlich
zu Auseinandersetzungen mit in der Minderheit befindlichen
gewaltbereiten Mitgliedern kommt. Die Organisation hat in Usbekistan
eine solide Anhängerschaft, da sie die einzige organisierte
politische Oppositionsbewegung gegen den umstrittenen Präsidenten
Islam Karimow ist. (APA/AFP)