Tel Aviv - Gegner eines israelischen Abzugs aus dem Gazastreifen sind am Mittwochabend zu einem Protestmarsch in Richtung des Siedlungsblocks Gusch Katif aufgebrochen. Die israelische Zeitung "Haaretz" meldete, die Demonstranten hätten sich in Kfar Maimon, rund zehn Kilometer östlich des Gazastreifens, in Bewegung gesetzt. Sie wollten die seit drei Tagen von Polizisten umstellte Ortschaft verlassen. Die Polizei kündigte an, sie werde den Marsch mit einer Menschenkette stoppen. Gleichzeitig brachen Einwohner von Gush Katif in einer langen Kolonne ins rund 20 Kilometer entfernte Kfar Maimon auf, um Solidarität mit den Demonstranten zu zeigen.

Der israelische Siedlerrat teilte mit, man wolle nicht provozieren, aber werde nicht den Plan aufgeben, in den Gazastreifen zu marschieren. Nach Angaben des israelischen Rundfunks halten sich noch mehrere tausend Siedler in Kfar Maimon auf.

Anführer der israelischen Siedlerorganisationen hatten einen Protestmarsch zehntausender Gegner eines Abzugs aus dem Gazastreifen zuvor für beendet erklärt. Zahlreiche Demonstranten waren am dritten Tag einer Großkundgebung aus Kfar Maimon abgereist. Die Polizei hatte den Marsch untersagt, weil die Einreise von Israelis in den Gazastreifen einen Monat vor dem Abzug bereits verboten ist. (APA/dpa)