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Das populäre Videospiel Grand Theft Auto ist von der zuständigen Beurteilungsbehörde ESRB (Entertainment Software Rating Board) der Videospielindustrie als jugendgefährdend eingestuft worden. Grund dafür sind eindeutige sexuelle Inhalte, die sich im Spiel verstecken, wie das Wall Street Journal berichtet.

Grand Theft Auto: San Andreas muss aus den Regalen genommen werden

Grand Theft Auto: San Andreas muss aus den Regalen genommen werden, bis der Hersteller es mit "18 + Aufklebern" versehen hat, oder eine neue jugendfreie Version auf den Markt bringt. Das Unternehmen rechnet nun mit Verlusten zwischen 40 und 45 Cent pro Stück und Einnahmen zwischen 160 und 170 Mio. Dollar, verglichen zu erwarteten Gewinnen zwischen 205 und 215 Mio. Dollar vor der Rücknahme des Spiels.

Heiße Diskussionen

Der Entscheidung waren wochenlange heiße Diskussionen vorausgegangen, nachdem ein niederländischer Programmierer ein Videospiel im Internet veröffentlicht hatte, in dem pornografische Szenen auftauchten, wenn es vom User installiert wurde. Die Gesetzgebung forderte strengere Richtlinien für den Verkauf von Computerspielen, um Minderjährige vor gewalttätigen und sexuell freizügigen Inhalten zu schützen.

Drogenkonsum, unterschwelligen sexuellen Inhalten und Gewaltszenen gegen Polizisten

Schon bevor Grand Theft Auto vom Markt zurückgezogen wurde, hatte das Spiel aufgrund der Darstellung von Drogenkonsum, unterschwelligen sexuellen Inhalten und Gewaltszenen gegen Polizisten für Aufregung gesorgt. Die ursprüngliche Altersbeschränkung betrug 17 Jahre und machte praktisch gesehen keinen großen Unterschied zu dem nun geforderten "Adults Only 18+" Limit. Die jüngste Version von Grand Theft Auto wurde vergangenen Oktober auf den Markt gebracht und verkaufte bisher 5,7 Mio. Stück allein in den USA und zählt somit zu den erfolgreichsten Videospielen überhaupt.

Keine Seltenheit

Versteckte Inhalte in Videospielen sind keine Seltenheit. In vielen Games finden User so genannte "Easter Eggs", die durch Codes aus dem Internet geöffnet werden können und dann die geheimen Szenen freigeben. Allerdings sind diese meist nicht so explizit wie in Grand Theft Auto: San Andreas. Take-Two Chef Paul Eibeler sagte, er hätte nicht gewusst, welche Inhalte das Spiel enthält und fügte hinzu, dass es nicht ungewöhnlich sei, dass Programmierer induzierte Inhalte auf den Discs lassen, weil ein vollständiges Entfernen zu groben technischen Problemen führen könnte. (pte)