Seit zehn Monaten können Handynutzer in Österreich beim Betreiberwechsel die Rufnummer inklusive Vorwahl mitnehmen. Genutzt wird diese Möglichkeit allerdings noch kaum. Wie aus Daten des viertgrößten Handynetzanbieters tele.ring hervorgeht, haben vom 16. Oktober 2004 - dem Start der Rufnummernmitnahme - bis 30. Juni in Summe 42.406 Kunden beim Wechsel ihre Nummer portiert. Das entspricht nur 0,5 Prozent aller österreichischen Handynutzer.

Rund 13.600 Kunden sind zu tele.ring gewechselt

Von den Kunden, die samt Rufnummer gewechselt sind, sind demnach die meisten - konkret netto (also nach Abzug der Abgänge) rund 13.600 - zu tele.ring gewechselt. Etwa jeder fünfte tele.ring Neukunde habe seine Nummer mitgenommen, sagte tele.ring-Chef Michael Krammer in einem Hintergrundgespräch. Knapp 10.000 Kunden wechselten mit ihrer Rufnummer netto zu "3" (Hutchison).

Wenige Abgänge

In absoluten Zahlen die meisten, in Relation aber relativ wenige Abgänge hatte durch die Einführung der Rufnummermitnahme den Marktführer A1 - Bilanz für die Mobilkom: etwa minus 10.600 Kunden. In Relation am meisten Kunden verlor laut den Daten der drittgrößte heimische Betreiber One, den per Saldo 6.826 Kunden samt Nummer verließen.

"Es kann durchaus so weiter gehen

Bei tele.ring zieht man trotz der bisher relativ geringen Akzeptanz der neuen Möglichkeit der Rufnummernmitnahme "positive Bilanz". "Es kann durchaus so weiter gehen", sagte Krammer. Das Unternehmen sei davon ausgegangen, dass etwa 20 Prozent der Neukunden ihre Rufnummer portieren würden. "Dieses Ziel haben wir erreicht", so der tele.ring-Chef.

Störende Ansagetexte

Störend fänden die Kunden vor allem Ansagetexte, die manche Betreiber noch bei Gesprächen vorschalten, um darauf hinzuweisen, dass sich der Handynutzer nicht mehr in dem der Vorwahl entsprechenden Mobilfunknetz befindet. In einer Umfrage habe jeder zweite Kunde, der seine Rufnummer portiert habe, diese Ansage als problematisch empfunden, weil sie den Anrufer verwirre, meint Krammer. Ihm zufolge gibt es in der Regulierungsbehörde bereits eine Diskussion über die Neugestaltung dieser Hinweise.

Impulse

Zusätzliche Impulse für die Rufnummernmitnahme erwartet der tele.ring-Geschätfsführer, wenn im zweiten Halbjahr auch die Rufnummernmitnahme auch für Businesskunden mit mehreren Firmennummern möglich wird. Für tele.ring sei das "nicht das Thema". Der Betreiberwechsel von Business-Kunden zwischen A1, T-Mobile und One werde aber zunehmen, meinte Krammer. (APA)