Am Ende feierten die Bregenzer mit den Austria-Fans... |
Wien - Die Sensation der 29. Runde im negativen Sinn lieferte die Wiener Austria. Die "Veilchen" wurden am Samstag
Nachmittag im Horr-Stadion nach einer inferioren Leistung vom Aufsteiger brutal "gepflückt": SW Bregenz entführte mit dem
souveränen 5:2 drei wichtige Punkte im Kampf gegen den Abstieg und feierte gegen die Austria den ersten Erfolg in dieser
Saison.
Im Duell zweier Klubs, die zuletzt gegen Sturm Graz bzw. SV Ried jeweils zwei Niederlagen kassierten hatten, verloren die
Violetten erstmals seit der vorigen Saison (jeweils 0:3 Sturm und GAK) daheim mit drei Toren Differenz. Verständlich, dass
Fans die Blamage ihrer "Lieblinge" mit Pfiffen quittierten, ihr Eintrittsgeld zurück verlangten und "Sch
...-Millionäre"-Sprechchöre intonierten.
Neue Formation ging in die Hose
Für die erste Überraschung hatte Austria-Trainer Herbert Prohaska gesorgt, der auf Rachimow (gesperrt) sowie Stöger und
Pfeffer (beide verletzt) verzichten musste. Er bot erstmals nach langer Zeit wieder Streiter als Libero auf, setzte Dospel als
Manndecker und Schmid im Mittelfeld ein. M. Wagner begann auf der Bank und kam erst nach einer halben Stunde für
Darasz, weil das violette Werkl überhaupt nicht lief.
Da wurde in der Abwehr gepatzt, im Mittelfeld der Raum nicht eng genug gemacht und ideenlos agiert. Meist wurden die
Bälle nur noch nach vorne geschlagen. In manchen Phasen schient die Aussage, die Friedl Koncilia nach einer
Studienreise nach Skanindavien von sich gegeben hatte, ihre Berechtigung zu haben. "In Österreich trainieren die Spieler
zu wenig, aber verdienten zu viel", hatte der Austria- Direktor gemeint.
Couragierte Gäste
Für die zweite Überraschung sorgte der gegen den Abstieg kämpfende Aufsteiger aus dem Ländle. Der Tabellenvorletzte
nützte die Schwächen der Austrianer und ging nach nur neun Minuten 2:0 in Führung: Nach einer Flanke behinderten
einander Darazs und Knaller, Pedersen nützte das zum 1:0 (5.) und nur vier Minuten später überspielte Regtop nach einer
Tomic-Vorlage Knaller und fixiert das 2:0. Erst danach wachten die Veilchen auf, Mayrleb (15.) gelang mit einem
Flachschuss ins Eck das 1:2 und Schmid (19.) mit einem Weitschuss das 2:2.
Wer gelaubt hatte, jetzt würde die Austria Spiel und Gegner in den Griff bekommen, der irrte gewaltig. Denn in der 25.
Minute gingen die Gäste nach einer Attacke von Streiter an Lars Unger durch einen Tomic-Elfer ins rechte Eck abermals in
Führung. "Eingeleitet" hatte den Penalty Darazs, der im Mittelfeld den Ball verlor. Das 3:3 vergab kurz vor der Pause Jezek,
der dann auch nicht mehr aus der Kabine kam. Für ihn wurde Sobczak in die Schlacht geworfen.
Aber auch mit einem dritten Stürmer ging`s nicht besser. Ganz im Gegenteil. In der 61. Minute war die Partie für die
Vorarlberger entschieden, als der aufgerückte Mutapcic nach Regtop-Lochpass per Flaschschuss ins lange Eck das 4:2
fixierte. Hickersberger setzte dann zum 5:2 (78.) noch einen drauf. Bei der Austria sah man nicht, dass sie sich gegen das
Debakel wehrte. Ein schwacher Schuss von Dospel (66.), ein Versuch von Datoru (89.) und ein Kopfball von Sobczak (90.)
an die Stange waren die einzige Ausbeute nach der Pause.
Austria Wien - SW Bregenz 2:5 (2:3)
Horr-Stadion, 2.500, Meßner
Torfolge:
0:1 ( 5.) Pedersen 0:2 ( 9.) Regtop 1:2 (15.) Mayrleb 2:2 (19.) Schmid 2:3 (25.) Tomic (Foulelfer) 2:4 (61.)
Mutapcic 2:5 (78.) Hickersberger
Austria:
Knaller - Streiter - Dospel, Ivancic - Hopfer (65. Plassnegger), Leitner, Darazs (29. M. Wagner), Jezek (46.
Sobczak), Schmid - Datoru, Mayrleb
Bregenz:
Kurusovic - R. Kornexl - Golemac, Mutapcic - H. Kornexl, (88. Baiano) H. Kogler, Rapp, Pedersen, L. Unger (71.
Hickersberger) - Tomic (62. B. Friesenbichler), Regtop
Gelbe Karten:
Schmid, Streiter, Dospel, Mayrleb bzw. Mutapcic, Tomic, Pedersen