Tokio - Ein Erdbeben hat am Samstag die Region um die japanische Hauptstadt Tokio erschüttert. Mindestens 18 Menschen wurden verletzt. Die Erdstöße der Stärke 6,0 brachten zahlreiche Gebäude ins Wanken. Der Nachrichtenagentur Kyodo zufolge stürzte in Tokio ein Stahlturm ein, wobei das Dach eines benachbarten Gebäudes beschädigt wurde. In einem dreistöckigen Haus brach ein Feuer aus. Dort saßen nach Feuerwehrangaben mehrere Menschen in Aufzügen fest. Wegen des Bebens mussten Hochgeschwindigkeitszüge gestoppt worden. Auch der Tokioter Flughafen Narita stellte vorübergehend den Betrieb ein. In einer Eishalle südlich von Tokio brach Panik aus. "Das ganze Gebäude schwankte. Auf der Eisbahn waren rund 70 Leute. Die Leute schrien und rangelten, um als erste von der Eisfläche zu gelangen", sagte ein Augenzeuge. In einem Einkaufszentrum in der Präfektur Saitama nördlich von Tokio erlitten fünf Menschen Verletzungen. Nach offiziellen Angaben hatten die Erdstöße eine Stärke von 6,0. Zunächst hatten die Behörden von Erschütterungen mit einer Stärke von 5,7 gesprochen. Das Epizentrum lag in der Präfektur Chiba. Es bestehe zwar keine Gefahr von Tsunamis, doch sei in den nächsten Tagen mit Nachbeben zu rechnen, meldete Kyodo. Erdbeben sind in Japan nicht ungewöhnlich. Das Land gehört zu den seismologisch aktivsten Regionen der Welt. Im April hatte ein Beben der Stärke 5,8 den Süden Japans erschüttert. Damals wurden 13 Menschen verletzt. Im März waren in bei einem Beben der Stärke 7,0 in der gleichen Region ein Mensch getötet und rund 500 verletzt worden. Bei dem großen Kanto-Beben im Jahr 1923 mit einer Stärke von 8,3 waren in Tokio und Umgebung 140.000 Menschen umgekommen. (Reuters)