Ein Sprecher des Springer-Verlags betonte dazu am Sonntag allerdings, dass man "nicht präventiv" auf den Markt gehen wolle. Man werde erst dann eine kostenlose Zeitung veröffentlichen, wenn ein Konkurrent auf den Markt kommt. "Jeder Tag ohne Gratiszeitung ist ein guter Tag." Sowohl Schibsted als auch Metro sondieren derzeit den deutschen Markt. Der Schibsted-Konzern hatte bereits vor fünf Jahren das Gratisblatt "20 Minuten Köln" herausgegeben, scheiterte nach 19 Monaten jedoch am Widerstand von DuMont Schauberg und Springer, die im Abwehrkampf selber kostenlose Zeitungen auf den Markt brachten.
Medien
Deutsche "Bild"-Zeitung entwickelt Gratisblatt
Auflage in Millionenhöhe in bis zu 15 Städten denkbar
Berlin - Die Chefredaktion der deutschen
Boulevardzeitung "Bild" entwickelt derzeit eine Gratiszeitung, mit
der man auf eine Veröffentlichung anderer kostenloser Blätter
reagieren will. Sollten Konzerne wie der norwegische Schibsted-Verlag
ein Gratisblatt auf den Markt bringen, werde man "alle Register"
ziehen, sagte "Bild"-Verlagsgeschäftsführer Christian Nienhaus dem
Branchen-Nachrichtendienst "Kontakter". Er könne sich vorstellen, in
bis zu 15 Städten eine eigene Gratiszeitung mit einer Auflage in
Millionenhöhe zu veröffentlichen.
Nienhaus sagte laut dem Branchendienst, dass es auch
Anzeigenkombinationen zwischen dem möglichen Gratisblatt, "Bild" und
der Berliner Boulevardzeitung "B.Z." geben könnte. Vom Tisch seien
hingegen Überlegungen, den "Welt"-Ableger "Welt Kompakt" zum
Gratisblatt zu machen: "'Die Welt' ist eine Premiummarke, die man
nicht verschenken darf", wurde er zitiert. (APA)