Dabei gibt es für provinzielles Antiausverkaufsgeschrei gar keinen Grund - außer, dass Landtagswahlkampf ist. Denn weder soll die Estag an böse Ausländer verscherbelt werden, noch wird in der Steiermark das Licht abgedreht.
Im Gegenteil. Indem die mehrheitlich im Bundesbesitz befindliche Verbundgesellschaft bei der Estag die französische Electricité de France (EdF) auskauft, würde sogar ein Stück Grüner Mark zurückgekauft und die - grundlos skandalisierte Estag - deutlich gestärkt. Die Freude des französischen Atomstromgiganten am Winzling ist ohnehin eine enden wollende.
Auch unter dem Strich überwiegen die Vorteile: Die auf ungustiöse (weil auf Remonopolisierung zulasten der Kunden abgestellte) österreichische Stromlösungen eingeschworenen Politiker zum Beispiel könnten endlich eine echte saubere "Ösl" präsentieren. Außerdem hätte der billige Verbundstrom ein deutlich größeres Absatzgebiet. Denn derzeit muss der Verbund seinen aus Wasserkraft gewonnen Strom exportieren, weil die Landesversorger (Atomstrom-)Importe bevorzugen.